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die Form an den Künstler stellt, sind von der
Natur unmittelbar gegeben, von der Wahr-
nehmung diktiert. Werden diese Probleme allein
gelöst, d. h. hat das Geschaffene nur in dieser
Beziehung eine Existenz, so ist es doch als
Gebilde an sich noch zu keinem selbständigen
Ganzen geworden, das neben und gegenüber der
Natur sich behaupten kann. Um dies \u erreichen,
muß sein imitativer Inhalt von einem weiteren
Gesichtspunkte aus, den ich im allgemeinen als
den architektonischen bezeichnen möchte, in die
höhere Kunstregion entwickelt werden, wobei
ich natürlich die übliche spezielle Bedeutung
des Wortes Architektur bei Seite lasse. Archi-
tektur fasse ich dann nur als Bau eines Form-
ganzen, unabhängig von der Formensprache.
Ein Drama, eine Symphonie hat diese Archi-
tektur, diesen inneren Bau, ist ein organisches
Ganze von Verhältnissen, ebenso wie ein Bild,
eine Statue, wenn die verschiedenen Künste auch
in ganz verschiedenen Formenwelten leben.

Die Probleme der Form, welche bei dieser
architektonischen Gestaltung eines Kunstwerkes
entstehn, sind keine von der Natur unmittelbar
gestellten und selbstverständlichen, sie sind
jedoch gerade die absolut künstlerischen. Die
architektonische Gestaltung- ist das, ivas aus der
künstlerischen Naturerforschung ein höh.-res
Kunstwerk schaff. Das mit Imitativ bezeichnete
 
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