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- 76 -

Ordnung. Es sind dies erstens die Vorstellungen
des materiellen Stoffes, so weit dieser die Form
bedingt; letztere wird dann zum Ausdruck der
Struktur oder der unter der Oberfläche liegenden
Formen, wie es bei jedem Organismus sowohl in
der Ruhe als auch in der Bewegung der Fall ist.
Zweitens die Vorstellung eines Motivs, einer Hand-
lung oder eines Vorgangs, insofern diese eine
Veränderung oder Bewegung der Form bedingen.
Beides sind Vorstellungen der Form als Ausdruck
und Resultat von Bedingungen entweder dauern-
der oder momentaner Natur.

Indem wir uns die Veranlassung zu einer Er-
scheinung vorstellen und diese damit entweder
als Folge eines seelischen Motors — als Hand-
lung — oder einer mechanischen Funktion oder
aber als Folge organischer und stofflicher Be-
dingtheit fassen, schieben wir hinter den Tatbe-
stand der Erscheinung gleichsam eine Vergangen-
heit und Zukunft oder eine dauernde Wirkung.
Diese werden alsdann in der Vorstellung wach-
gerufen und sozusagen in die Erscheinung mit ein-
geschlossen. Je nach Art der Faktoren, welche in der
sich jeweiligdarbietenden Erscheinung liegen, stellen
sich zugleich die betreffenden Vorstellungen ein.

Auf die stofflichen Bedingungen für die Form
ist es nicht nötig, näher einzugehen, dagegen ver-
langen die Formen als Ausdruck eines Vorgangs
eine nähere Erörterung.
 
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