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Sagan

287

SAGAN

Die Saganer Zinngiesser bildeten mit denen von Freystadt, Sorau und Züllichau
eine Handwerksgemeinschaft. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts trennten sich die
Sorauer Meister von diesem Verbände und schlossen sich der Zinngiesserlade der
Markgrafschaft Niederlausitz in Lübben an. Von der Saganer Zunft ausgestellte
Lehrbriefe besitzt ‘die städtische Altertümer-Sammlung in Lübben.

Lfde. | Stadt- Meister-
Nr. Zeichen Zeichen

Meister

Gegenstand — Eigentümer

995


Unbekannter Meister, der um 1500 in Sagan oder einer
brandenburgischen Nachbarstadt tätig gewesen ist.
Trinkkrug mit unten gebauchtem Körper und schlan-
kem, am Lippenrande erweitertem Halse. Boden
zugleich Standfläche. Auf dem Henkelrücken eine
Blattranke, im Boden ein Rundmedaillon mit dem
geflügelten Marcuslöwen und im Deckel eine Rosette
in Reliefguss. Gefunden in einem schlesischen
Brunnen. H. 18,8 cm.

Sammlung Fritz Bertram, Chemnitz. Abgeb. bei Hintze, Formen-
geschichte des schlesischen Zinns, in Schlesiens Vorzeit N. F. VIII,
Breslau 1924, Taf.IX Abb.n u. die Henkelverzierung S. 52 Abb. 15.


Unbekannter Meister, um 1503.
Schleifkanne der Tuchmacherzunft in Schwiebus.
Mit facettiertem Mantel und reicher Gravierung. Auf
den Hauptfeldern an der Stirnseite der Gekreuzigte
mit Maria und Johannes, rechts und links die Heiligen
Dorothea, Jacobus d. J., Barbara, Katharina, Ursula
und Maria am Betpult mit Taube und Einhorn. Auf
den oberenFeldernMargaretha, AnnaSelbdritt, Judas
Thaddäus, Engel mitSchweisstuch, Engel mit Schrift-
rolle m + ccccc + iii + noch + cristi + ge., Heilige
mit Scheibe und mo, Apollonia und ein Liebespaar.
Auf den unteren Feldern Johannes, Petrus, Matthias,
Joh. der Täufer, Christus mit Weltkugel, Paulus,
Jacobus d. Ä., Bartholomäus und Thomas. Unter
dem Henkel zwei Hirsche und die Initiale A. Auf
dem Deckel vier gravierte Wappen mit sächs. Rauten-
schild, schles. Adler, Krone und zwei gekreuzten
Schwertern. An den Fußstegen je zwei sitzende
Löwen. Henkelstütze dreipassig durchlocht und
in drei Drachenköpfe ausgehend. Ablasshahn aus
Messing; Wirbel in Form eines Meerweibchens aus
Zinn. Datiert 1503. H. 52,7 cm.
Kunstgewerbemuseum, Berlin. Abgebildet bei Berling, Altes Zinn,
Berlin 1919, S. 60 Abb. 41.
 
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