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Hirsch, Fritz
Das Bruchsaler Schloß im XIX. Jahrhundert — Heidelberg, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.8023#0102
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III. Teil.

Die Renovation

des Bruchsaler Schlosses stellte sich nach der genugsam ge-
schilderten, beinahe hundertjährigen Vernachlässigung immer mehr
als ein Gebot der Notwendigkeit heraus. Der Retter in der Not
— und die Not war groß — war hier kein restaurierungssüch-
tiger Architekt, auch nicht ein Minister. Die vox populi, — ich
freue mich, dies feststellen zu können, angesichts der gehässigen
Anfeindungen, denen eine idealen Aufgaben geneigte Regierung
heute gerade auf diesem Gebiet ihres ruhmvollen Wirkens aus-
gesetzt ist —, die Volksstimme hat die Initiative ergriffen. Im
Jahre 1894 hat der Abgeordnete Straub in der Zweiten Kammer
an die Regierung das Ersuchen gerichtet: „es möchte für die Er-
haltung des Bruchsaler Schlosses mehr als bisher geschehen!"
Bauinspektor Knoderer hatte schon im Jahre 1881 erkannt, daß
der bauliche Zustand des Schlosses für die unmittelbar kommen-
den und einige weitere Budgetperioden einen Unterhaltungsauf-
wand erfordern werde, der sehr bedeutend über die Beträge
hinausgehe, die bis daher für diese Baulichkeiten aufgewendet
worden seien, wenn anders dieselben nicht in ruinösen Zustand
geraten sollen. Sein zaghafter Voranschlag belief sich auf
60000 Mark.

Auf Grund des Voranschlages von Oberbauinspektor Lang,
dessen Verdienst es bleibt, der Renovation den großen Schwung
gegeben zu haben, genehmigte die Zweite Kammer 1899/1900
100000, 1901/02 180000 und 1902/03 400000 Mark.

Ein weiterer Betrag von 300000 Mark wird nötig fallen,
 
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