Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hirschmann, Otto; Goltzius, Hendrick [Ill.]
Hendrick Goltzius als Maler: 1600 - 1617 — Quellenstudien zur holländischen Kunstgeschichte, Band 9: Haag: Martinus Nijhoff, 1916

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.62429#0112
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
94

GOLTZIUS.

der einige der grossen Figurenbilder von Goltzius kannte
und sich nicht mit ihnen befreunden konnte, angesichts
zweier solcher Stichkopien in St. Petersburg (Kat. 1901
Nrn. 493 und 494), die er für Originale hielt, gemeint,
sein Urteil zu Gunsten unseres Meisters modifizieren zu
müssen. (Vergl. Waagen, Die Gemäldesammlung d. kaiserl.
Eremitage, 1870 S. 124). Bis gegen Ende des vorigen
Jahrhunderts waren noch in vielen öffentlichen Sammlungen
solche Stichkopien als Originale von Goltzius katalogisiert,
und gewöhnlich scheinen diese auf Kosten von Goltzius’
eigenhändigen Schöpfungen bewundert worden zu sein. In
folgenden Museen befanden oder befinden sich solche Bilder,
die jetzt aber entweder ganz ausgeschieden oder mit Angabe
des tatsächlichen Sachverhaltes katalogisiert sind: Berlin,
Braunschweig, Darmstadt, Hannover, St. Petersburg, Stock-
holm, Stuttgart, Turin, Wien (Liechtenstein) und Wörlitz
(gotisches Haus). Viele treiben sich als „Goltzius”, sowie
unter andern Namen (Hans von Achen, Spranger usw.)
im Kunsthandel umher. Ich kann es mir schenken, alle mir
bekannt gewordenen Exemplare aufzuzählen ; die Beihe wäre
damit ohnehin bei weitem nicht erschöpft.
Äusser dieser Kategorie von Bildern tragen meiner Ansicht
nach auch die folgenden fälschlich den Namen von Goltzius:
(a) Goldenes Zeitalter.
Falsch bezeichnet: 1598 pins HGr.
Arras, Musee communal, Nr. 178.
Ist eine Kopie nach dem Stich Bartsch III S. 104 Nr. 3.
(b) Venus und Adonis.
Eriksberg (Schweden), Sammlung Baron Carl
Carlson Bonde. — 0. Granberg, Tresors d’Art en Suede
III 1913 Nr. 282, Tafel 19; katalogisiert als „Maitre Neer-
landais, vers la fin du XVI® siede” mit der Bemerkung:
„M. Pol de Mont, qui a vu une photographie d’apres le
tableau, a propose le nom de Hendrick Goltzius.” — Die
Komposition hängt in der Tat eng zusammen mit dessen
 
Annotationen