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Dieses Verzeichnis hat seine kleine Geschichte. Schon
J. Ph. van der Kellen, der verdienstvolle Verfasser des Peintre
graveur Hollandais, hatte das Bedürfnis empfunden, das durch
Bartsch beschriebene Oeuvre von Goltzius neu zu bearbeiten.
Bei seinem Tode war das Werk jedoch unvollendet; das Notizen-
material wurde dem Prentenkabinett in Amsterdam, dem van der
Kellen als Direktor vorgestanden hatte, hinterlassen. Unabhängig
von dieser Vorarbeit — obwohl sie für ihn zugänglich war —
sammelte sodann van der Keilens Nachfolger am Prentenkabinett,
E. W. Moes, in jahrelanger Arbeit neuerdings das Material für die
Neubeschreibung von Goltzius’ Stichwerk. Auch ihm war. es
nicht vergönnt, die Arbeit zu Ende zu führen; er starb vorzeitig
im Herbst 1912. Seine von ungeheurem Fleiß und wissenschaft-
licher Genauigkeit zeugenden großen Notizensammlungen, wor-
unter die schon vorgeschrittenen Aufzeichnungen für den Goltzius-
katalog, wurden nach seinem Tode vom Prentenkabinett käuflich
erworben.
Gleichzeitig mit den Vorbereitungen von Moes — lange Zeit
selbst ohne von diesen Kenntnis zu tragen — bemühte sich der
Verfasser um eine Monographie von Goltzius, die 1914 abge-
schlossen wurde, aber erst 1919 (als VII. Band der „Meister der
Graphik“, Verlag Klinkhardt & Biermann, Leipzig) er-
scheinen konnte; dabei empfand auch er die Unzulänglichkeit
der bestehenden Verzeichnisse und sammelte auch er Material
zu deren Ergänzung. Mit dem Tode von Moes wurden dessen
Goltzius-Notizen für den Verfasser gewissermaßen ein moralisches
Vermächtnis; er war durch sie in der Lage, seine eigenen, in den
 
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