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Hirt, Aloys Ludwig
Die Baukunst nach den Grundsätzen der Alten (Text) — Berlin, 1809

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https://doi.org/10.11588/diglit.1740#0261
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theilungen betrift. Dieser Gegenstand, der sehr umfassend ist, gehört zu der Lehre von
den besondern Gebäuden. In Rücksicht der Kamine in den Winterzimmern wollen wir
nur überhaupt bemerken, dafs sie gleich den Nischen Vertiefungen in den Wanden bilden
mit gemauerten Röhren, oder S< hörnst eimm, um den Rauch nach der äufsern Luft abzu-
leiten. Da ihr Zweck das Erwärmen ist, so darf ihr Heerd nie beträchtlich über den Fufs-
boden erhöht werden; eine dicke, dem Feuer undurchdringbare, Sieinplatte ist hiezu hin-
reichend. Die Pfosten rechts und links mit der Gesimsüberlage (PI. XLVII. Fig. VIII.)
müssen einfach, von festem Gestein, und wenig verziert seyn, weil es nicht zu vermeiden
ist, dafs der Rauch solche nicht bald unansehnlich mache. Deswegen sind auch farbige
und dunkle Steinarten den lichten und weifsen vorzuziehen. Die scharfen Kanten an der
Gesimsüberlage mufs man abrunden, weil man sich sonst daran leicht sehr empfindlich
stofsen und verletzen kann.

Zwey und zwanzigster Abschnitt.

Von dem Ausbau und der Verzierung der wagerechten sowohl, als der gewölbten Decken.

§. i. Von der Construction der verschiedenen Arten des Deckenwerkes in wagerechter
sowohl als gewölbter Form, in Holz und in Steinmaterial haben wir im 6ten, loten und
i5ten Abschnitt ausführlich gehandelt. Wir haben hier noch von dem Ausbau und den
Verzierungen derselben in der Unteransicht zu handeln.

Wir machen den Anfang mit den wagerechten Decken in Holz. Es giebt deren vier
Arten:- i) mit „der einfachen Balkenlage (PI. I. Fig. V. B.), 2) mit der gekreuzten Balkenlage in
Form eines Rostes, wodurch viereckige Vertiefungen entstehen (PI. I. Fig VI.), 3) mit ei-
ner einfachen Lage kleinerer Zimmerstücke über den einfach gelegten Deckenbalken (PI. III.
Fig. 1V^.), und 4) mit einer Rostlage aus kleinern Zimmerstücken über den Deckenbalken
(PI. III. Fig. V. und FL XLVIII. Fig. I.). Jede dieser vier Arten wird „von oben mit Dielen
überschlagen.

Bey gemeinen Bauen, wie bey Scheunen, Stallungen u, s. w., kann das rohe Skelet die-
ser vier Arten von Deckenwerk zur Unteransicht dienen, ohne irgend eine Maskirung oder
Verzierung. Man kann aber auch von unten, wie von oben, Bretter an die Baiken anschla-
gen, und „so das ganze Skelet des Deckenwerkes blenden. Dies geschieht vornehmlich in
den Winterwohnungen nördlicher Gegenden, wo es wesentlich ist, dafs das Deckenwerk
dicht sey. Zu diesem Zwecke schneidet man die Balken zugleich seitwärts ein, um kleinere
Breterstücke dazwischen einzulassen, und dann die Zwischenräume zur mehrern Dichtheit
mit Schutt auszufüllen (PL XLVIII. Fig. III, d.).

Doch auch ohne Rücksicht auf die gröfsere Dichtheit und Wärme wird das Skelet des
Decken Werkes mit der einfachen Balkenlage, und das mit den einfach gelegten Zimmerstü-
cken über den gröfsern Balken gewöhnlich mit Bretern von unten geblendet, und dies des-
wegen, weil diese Deckenwerke an sich — ohne diese Maskirung — für keine gute Auszie-
rung empfänglich zu seyn scheinen. Wirklich findet sich in den Monumenten auch keine
Spur, welche zeigte, dafs man je versucht habe, die Unteransicht dieser Skelete auszuzieren.

§. 2. Anders verhält es sich mit den Deckenwerken, wo entweder die Deckenbalken
selbst, oder die kleinern Zimmerstücke über denselben in der Form eines Rostes ^gekreuzt
erscheinen, und viereckig vertiefte Felder bilden.

Die alten Zimmerleute scheinen in der Unteransicht dieser rohen Skelete etwas Gefälli-
ges entdeckt zu haben, das sie daher durch kleine Auszierungen und Beywerke zu erhöhen
nicht verabsäumten. Von der Art, wie sie sich dabey benahmen, geben uns die Denkmäler

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