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150 II. Buch. Das Minoische Kreta.
führt erhielt er sich hier rege für alle folgen-
den Zeiten,
In die Periode des Karischen Besitzes ge-
hört sicher auch der Verkehr der Kreter mit
Naxos. Karer und Kreter linden wir zur Zeit
derMrnoischen Thalassokratie verbunden auf
den Inseln des Mittelmeers. Den Wechsel-
einssuss zwischen Naxos und Kreta beweist
die Religion und der Mythus beyder Inseln.
Kreta empfing zunächst von dort seinen Dio-
nysos; dagegen verlieh es jener Insel einen
bedeutenden Zweig seines eigenen Naturdienstes.
Die VVechselbeziehung ergiebt sich mehrfach:
Zeus rettet sich vor den Nachstellungen des
Kronos nach Naxos td); hier finden sich aus
dem Tierischen Thrakien die Aloiden .v), deren
Spuren sich gleichfalls auf Kreta zeigen y).
Vor allem spricht aber sür einen Kretischen
Einssuss aus Naxos die Mythenmasse von der
Ariadne, Das Hinüberkommen dieser Göttin
ist ein zu gleichrnässig wiederholter und zu
alter Satz des Mythus, um ihn für unwesent-
lich halten zu können. Dass Theseus die Ari-
adne hinüberbringt, diese, für Naxos ziemlich
bedeutungslose, Sage ist wichtiger in Bezug
ip) Eratosthenes, catast. c. 30· p. 24· ed. Schaub·
u. Eratosth. bey Joan. Laur. Lydus de
mensib. p. 96·
x') Diod. Sic. V. 51« u. eine Inschrift bey V i 11 o i—
sqii, Histoire de l’acad, des Inscr. 47· p· 313·
y) Othii campi auf Kreta nach Sallustius bey
Serv. ad ylen. III. 578·
 
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