364 II. Buch. Das Minoische Kreta.
III. Kreter auf Rhodos, und zweiselhaste
Spuren derselben aus Kypros und in
Palästina.
Dass ein Wechseleinssiiss zwischen Kreta
und Rhodos in alter Zeit vorhanden war, macht
die Lage dieser Insel wahrscheinlich; auch fehlt
es nicht an Mythen, welche dafür sprechen.
Hier wie dort fanden sich die Telchinen, und
die Sage der Eteokreten von Präsos weiss von
einer Stammverwandtschaft mit Rhodos zu er-
zählen k\ Anderes sindet sich hey Apollodpr
und Diodor Z). Katreus, Sohn des Minos, und
nach diesem König auf Kreta, hat ausser an-
dern Kindern auch den Sohn Althämenes.
Das Orakel verkündete dem Vater gewaltsamen
Tod durch des Sohnes Hand. Dieser, um dem
Verhängniss aus zu weichen, verlässt Kreta
und flieht nach Rhodos, wo er einem Orte
den Namen Kretenia giebt, und auf dem Berge
Atabyrios, von wo er Kreta schaut und sich
der heimischen Götter erinnert, dem Zeus Ata-
byrios ein Heiligthum gründet. Allein das
Orakel geht in Erfüllung. Katreus will dem
Sohn die Herrschaft Kretas übergeben 5 er lan-
det desshalb mit Genossen auf Rhodos; man
hält sie hier für Räuber, und im Gefecht sinkt
unerkannt der Vater durch den Wursspiess des
Sohnes.
Strab. X. p. 723· vgl. Kreta, I. p. 349·
l) Apollod. ΙΠ. 2. Diou. V. 59·
III. Kreter auf Rhodos, und zweiselhaste
Spuren derselben aus Kypros und in
Palästina.
Dass ein Wechseleinssiiss zwischen Kreta
und Rhodos in alter Zeit vorhanden war, macht
die Lage dieser Insel wahrscheinlich; auch fehlt
es nicht an Mythen, welche dafür sprechen.
Hier wie dort fanden sich die Telchinen, und
die Sage der Eteokreten von Präsos weiss von
einer Stammverwandtschaft mit Rhodos zu er-
zählen k\ Anderes sindet sich hey Apollodpr
und Diodor Z). Katreus, Sohn des Minos, und
nach diesem König auf Kreta, hat ausser an-
dern Kindern auch den Sohn Althämenes.
Das Orakel verkündete dem Vater gewaltsamen
Tod durch des Sohnes Hand. Dieser, um dem
Verhängniss aus zu weichen, verlässt Kreta
und flieht nach Rhodos, wo er einem Orte
den Namen Kretenia giebt, und auf dem Berge
Atabyrios, von wo er Kreta schaut und sich
der heimischen Götter erinnert, dem Zeus Ata-
byrios ein Heiligthum gründet. Allein das
Orakel geht in Erfüllung. Katreus will dem
Sohn die Herrschaft Kretas übergeben 5 er lan-
det desshalb mit Genossen auf Rhodos; man
hält sie hier für Räuber, und im Gefecht sinkt
unerkannt der Vater durch den Wursspiess des
Sohnes.
Strab. X. p. 723· vgl. Kreta, I. p. 349·
l) Apollod. ΙΠ. 2. Diou. V. 59·