VII.
Verlauf der Grabung.
Die Aufgabe, das Grabdenkmal des Chephren zu untersuchen, war so umfangreich,
daß wir nicht daran denken konnten, sie in einer einzigen kurzen Frühjahrskampagne zu er-
ledigen. So wurde die Arbeit in zwei Teile geteilt, von denen der erste, die Ausgrabung
des Totentempels, soweit als möglich im ersten Jahre (Frühjahr 1909) erledigt werden sollte.
Die wissenschaftliche Leitung und Organisation der Ernst von Sieglin-Expedition lag in
der Hand von Herrn Prof. Dr. Steindorff-Leipzig, welcher dem Verfasser dieses Bandes die
Leitung der Ausgrabungsarbeiten übertrug.
Herr Prof. Dr. Borchardt und Herr Dr. Abel hatten bereits Vorbereitungen für den
Beginn der Grabung getroffen, als ich am 18. Januar 1909 in Kairo eintraf. Nachdem die
nötigen Besorgungen in Kairo erledigt waren, konnten Herr Dr. Abel und ich am 21. Januar
nach unserem Grabungsgebiet aufbrechen. Die ersten Nächte schliefen wir in dem unweit
gelegenen und zurzeit nicht benutzten zweiten Wohnhause der amerikanischen Expedition,
das Herr Dr. Reisner in dankenswerter Weise uns so lange zur Verfügung gestellt hatte,
bis wir ein eigenes Haus gebaut hätten. Am 25. war alles so weit, daß die Ausgrabung
beginnen konnte. Die Leuteanzahl, die zuerst nur gering war, steigerte sich nach und nach
bis zum 1. März, wo sie ihr Maximum, 360 Knaben und Männer erreichte. An Löhnen
wurden gezahlt für Männer 4 bis 4,5 PT., für Knaben 2,5 bis 3,5, für die Vorarbeiter ent-
sprechend mehr.
In diesem ersten Jahre wurde der Totentempel bis auf kleine Reste freigelegt. Schluß
der Grabung war am 21. März. Während dieser ganzen Zeit wurde ich von Herrn Dr. Abel
unterstützt, wofür ihm auch an dieser Stelle der aufrichtige Dank zum Ausdruck gebracht
sei. In der letzten Woche beteiligte sich Herr Professor Dr. Steindorff, der nach Schluß
seiner Universitätsvorlesungen herübergekommen war, selber an der Grabungsleitung, wodurch
ich entlastet wurde, sodaß ich mich ganz den zeichnerischen Aufnahmen widmen konnte.
Für das zweite Jahr stand auf dem Programm: Abschluß der Arbeiten am Totentempel,
Reinigung und Aufnahme des Torbaus und Ausgrabung an dessen Außenmauern, aber nur so
weit, wie es für die Aufnahme notwendig sei. Dann sollte die Expedition das Feld ihrer
Tätigkeit nach Hawara verlegen, um das Labyrinth zu untersuchen.
Verlauf der Grabung.
Die Aufgabe, das Grabdenkmal des Chephren zu untersuchen, war so umfangreich,
daß wir nicht daran denken konnten, sie in einer einzigen kurzen Frühjahrskampagne zu er-
ledigen. So wurde die Arbeit in zwei Teile geteilt, von denen der erste, die Ausgrabung
des Totentempels, soweit als möglich im ersten Jahre (Frühjahr 1909) erledigt werden sollte.
Die wissenschaftliche Leitung und Organisation der Ernst von Sieglin-Expedition lag in
der Hand von Herrn Prof. Dr. Steindorff-Leipzig, welcher dem Verfasser dieses Bandes die
Leitung der Ausgrabungsarbeiten übertrug.
Herr Prof. Dr. Borchardt und Herr Dr. Abel hatten bereits Vorbereitungen für den
Beginn der Grabung getroffen, als ich am 18. Januar 1909 in Kairo eintraf. Nachdem die
nötigen Besorgungen in Kairo erledigt waren, konnten Herr Dr. Abel und ich am 21. Januar
nach unserem Grabungsgebiet aufbrechen. Die ersten Nächte schliefen wir in dem unweit
gelegenen und zurzeit nicht benutzten zweiten Wohnhause der amerikanischen Expedition,
das Herr Dr. Reisner in dankenswerter Weise uns so lange zur Verfügung gestellt hatte,
bis wir ein eigenes Haus gebaut hätten. Am 25. war alles so weit, daß die Ausgrabung
beginnen konnte. Die Leuteanzahl, die zuerst nur gering war, steigerte sich nach und nach
bis zum 1. März, wo sie ihr Maximum, 360 Knaben und Männer erreichte. An Löhnen
wurden gezahlt für Männer 4 bis 4,5 PT., für Knaben 2,5 bis 3,5, für die Vorarbeiter ent-
sprechend mehr.
In diesem ersten Jahre wurde der Totentempel bis auf kleine Reste freigelegt. Schluß
der Grabung war am 21. März. Während dieser ganzen Zeit wurde ich von Herrn Dr. Abel
unterstützt, wofür ihm auch an dieser Stelle der aufrichtige Dank zum Ausdruck gebracht
sei. In der letzten Woche beteiligte sich Herr Professor Dr. Steindorff, der nach Schluß
seiner Universitätsvorlesungen herübergekommen war, selber an der Grabungsleitung, wodurch
ich entlastet wurde, sodaß ich mich ganz den zeichnerischen Aufnahmen widmen konnte.
Für das zweite Jahr stand auf dem Programm: Abschluß der Arbeiten am Totentempel,
Reinigung und Aufnahme des Torbaus und Ausgrabung an dessen Außenmauern, aber nur so
weit, wie es für die Aufnahme notwendig sei. Dann sollte die Expedition das Feld ihrer
Tätigkeit nach Hawara verlegen, um das Labyrinth zu untersuchen.