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Hofmann, Wolfgang
Parlaments-Album des Kladderadatsch: Parlament und Parlamentarier im Spiegel des Humors und der Satire von 1848 bis zur Gegenwart — Berlin, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.1410#0084
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€ine neue, r<om ^Ibgeorbnetenijaus bereits an« befampft unb gelangte in üöttig oeranberter Raffung mieber
genommene, pror-in3ialorbnung für preujjen mürbe im an bas Jlbgeorbnetentjaus 3urü<f.
Jjerrentjaufe u. a. ton ben ©berbürgermeiftem ber Stäbte fjierauf gefjt bas folgenbe Bilb ein:

partt^Baü 3tx>ifcfyen bem fjerrenfyaufe unb bem 2lbgeorbrtetenfyaufe

2Ta<f/bem der Bad anfgefd^roenft ift, fdjlägt
das *ja us der Ubgeorbneten tb,n

dem ^etten^aus 3«,

JTadjoem 6a* Serienbaus einige
UTale Dorbeigef<$lagen, fcf/lägi es den Sali
an das Abgeordnetenhaus juriitf.

Uuffdjwenfer. »leine Vetren, fo
ge$t bas nidjt weiter! Sie find ju ermüdet.
KHr wollen entweder die partie bis jnnt
nääjfien 3a^r jnrfliffteOen, oder fi« gan3
fd>neH ä la i? 0 b r e <fe, t ju €nbe fpielen.

©berbürgermeifter £?obrecbt tjattc im fjerrenfyaufe ben
erften Kompromtjjantrag geftellt. Die Bürgermeifter unb
^eubalen im fjerrenfjaufe roaren fidj in ber 21bletmung ber
pro»in3ialorbnung einig. Die einen (©berbürgermeifter)
fträubten fidj gegen eine llnterorbnung ber Stäbte unter eine
propin3ielIe Körperfdjaft, bie anberen fafjen in ber Porlage,
roie fie aus ben Beratungen bes 2lbgeorbnetenIiaufes tfer»or*
gegangen mar, eine Sdjmädjung ber Staatsr-ermaltung'gegen«
über ber itmen unfYmpattjifcfjen Selbftoerroaltung. Sdjlief}«

lidj fam jener Kompromiß 3uftanbe, mit bem bann bas (Se«
fetj con beiben fjäufern angenommen mürbe. Dann ging
ber Sanbtag (ITCitte 3uni) in bie Serien.

2lm 3. De^embet brofyte ^ürft Bismarcf mit feinem
Hücftritt, roemt ber Seidjstag — bem 2lbg. fasfer folgenb —
bie 2tbänberung gemiffer Beftimmungen bes Strafgefetj»
bud?es unb bie- 2lufnaijme ber »orgefdjlagenen ergän3enben
Beftimmungen r-ermerfen 'follte. £jier3u legt Klabberabatfdi
Ejerrn Sasfer folgenbes (Sebidjt in ben ITT unb:

Was ftd? liebt, bas mdt ftcfy!

(Un IDensiuifiderf'rafcefidj.)

Sott man denn gar nidjts fagen dürfen?
3ft mir fein IDortdjen meb,r erlaubt?
Daf man fofort miaj ftraft mit Würfen
Un mein nid}t attju ftarfe* fyiupt!

©a# <Er in faum perb^Ilem ©rimme
»rob,t mit dem aüerfdjlimmften Stritt,
Uns Jagend mit gereifter Stimme:
Cuts! Sod) dann fpiel' id) nidji meb,r mit!

€in robes €i ift jum Serbredjen,
^üb,rn>ab,r, nidjt tmbr geneigt als <Er;
IDagt man 3b,m nur 3» wiberfpred)«n,
<8U\d> gebt (Sr b,in und fingt nidjt meb,r!

0 tonnt' id? bod} das Uäfonntren
Hur laffen, das fo wenig nfifct!
3d) will dem 3>onnerer imponiren,
Und werde blaf, fo wie es blifct!

UUein fott ftets idj unterliegen?
Und? wenn ieff mir des Xeajts bewuft,
Ulid) immer nur geduldig fügen?
Uein, daju fpfir' id) feine fuft!

Crofc aller Uladjt und großen ©oben
3fi <2r bod) aud) nur Ulenfdj und irrt!
Tlnäf id; will meinen tt>iHen b.aben,
Selbft wenn €r einmal b5fe wird!

Ub,a! €r fommt! — ITun will icf?s wagen!
Utit meinen freunden feft r-ereint,
S>tK iä) — b^nrrab,! — will — \a\ — i<^ fagen:
2<tf--------b.ab's ja gar nid^t fo gemeint!

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