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Hofstede de Groot, Cornelis
Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII Jahrhunderts (Band 7): [Willem van de Velde, Johannes von de Cappelle, Ludolf Bakhuyzen, Aert van der Neer] — Esslingen, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.43141#0189
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Willem van de Velde.

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unterscheiden läßt. Einige seiner großzügigen Bilder mit ruhigem
Wasserspiegel kommen den Werken van de Velde’s an künstlerischer
Qualität sehr nahe.
Da Willem van de Velde, wie wir wissen, seit 1673 mit nur
kurzen Unterbrechungen in England lebte, kann es nicht Wunder
nehmen, daß er drüben mehr Nachfolger gefunden hat als in
seiner Heimat. Die holländische Seemalerei gelangte in den Bann
seines damals mindestens ebenso hoch geschätzten Schülers Ludolf
Bakhuyzen; er selbst herrschte ohne Rivale in England. Der be-
deutendste unter seinen englischen Schülern war PeterMonamy
(1670—1749), der ihm besonders in den bewegten Seen äußerlich
ziemlich nahe kommt, ohne jedoch seine zeichnerische und maler-
ische Feinheit zu erreichen. Noch jünger war Charles Brooking
(1723—59), der sich mehr die ruhigen Seen mit starken Beleuchtungs-
effekten, namentlich der untergehenden Sonne, zum Vorbild nahm.
Das geübte Auge erkennt ihn jedoch leicht an den späteren Formen
seiner Schiffe.
In der zweiten Hälfte des XVIII. und in der ersten des XIX. Jahr-
hunderts kam das staffierte Seebild im Stil van de Velde’s auch in
Holland wieder zu Ehren. Es wurde durch eine ganze Reihe von
für ihre Zeit tüchtigen Malern gepflegt. Ich nenne hier nur Hendrik
Kobell (1751 —1782), Jan van Os (1744—1808), Martinus Schou-
man (1770—1848) und Pieter Johannes Schotel (1808—1865).
 
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