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Wieder eine der bekannten Schwachheiten Herrn Hirts. Er sagt: «. Schwer
«ist zu begreifen, warum unser Verfasser in der Zeichnung vom Theseus-
«tempel die viereckigen Vertiefungen ganz durchstochen, und dann mit fre-
ie sonderen Täfeichen überlegt, vorgestellt hat. Hat unser Autor auch dies
«wieder aus Autopsie, oder ist dergleichen blos zu Gunsten seiner Behaup-
«tung fingirt?'s Wenn Herr Hirt erlaubt, so sind die Plättchen auf den
Cassaturen des Theseustempels ganz leicht heraus zu nehmen, und es fehlen
deren auch schon viele. Aufserdem zeigt sich diese Construction (soviel mir
im Augenblick einfällt) am Erechtheum und am Tempel der Nemesis zuRhamnus.
Herr Hirt wird also doch so billig seyn, seinen Ausspruch ■— «.welche Be-
tt, griffe mag der Mann von der Steinmelzkunst der Athener im Zeitalter
«Cimons haben!)) — auf sich selbst anzuwenden.
Meine Exegese Vitruvs betreffend, sagt Hirt: «.Er will die Dacharten
«nach Vitruv abhandeln. Und wirklich muss ich ihm Dank wissen, dass
«er in dem etwas dunkeln Text Vitruvs zwei Dacharten heraus findet,
«so wie sie ehedem zuerst von mir angegeben wurden ... . Herr Hübsch
«nimmt also stillschweigend so die Ehre für sich.» — Hätte ich doch die
1801 erschienene Abhandlung von Hirt gelesen, und seine Schwachheit (dafs
er so gerne gerühmt ist) gekannt, so würde ich gewifs nicht ermangelt haben,
ihm zu willfahren. Uebrigens sehe ich in dieser Stelle Vitruvs gar keine
Schwierigkeit,' welche Herr Hirt nur defswegen darin finden konnte, weil er
zu wenig Architect ist.
Meiner Erklärung der translra steht Herrn Hirt nicht an, und der Dach-
stuhl von St. Paul soll dieselben veranlafst haben. Beides grundlos. Er lese
diesen §. nochmals mit Ruhe durch, und er wird finden, dafs mir der alte
Dachstuhl von Sta Sabina diese Construction angab, welche überdiefs auch in
den INebenschiffen von St. Paul, in der Vorhalle von St. Lorenzo und an vielen
andern alten Dachrüstungen zu sehen ist. Doch er bricht ganz besinnungslos
aus: «Ich glaube kaum, dass es heut zu Tage noch irgendioo in Deutsch-
«land eine Zunft von Zimmerleuten giebl, die einen Gesellen, der ein
«Hängwerk ä la Hübsch zeichnete, in ihre Mitte aufnähme, i Mein an-
gegebenes Hängwerk ist, wie gesagt, genau dasjenige von Sta Sabina, welches
wegen seiner vortrefflichen Construction schon so viele Jahrhunderte steht,
und noch lange stehen wird. Hirt hat sich also abermals selbst sein Urtheil
in den angeführten Worten gesprochen,' Mi» ist es unbegreiflich. wie man in
Sachen, die man kanm halb versteht, mit solcher Arroganz abzusprechen,
oder vielmehr zu schimpfen wagen kann. Hirt wache besser über sein cho-
Wieder eine der bekannten Schwachheiten Herrn Hirts. Er sagt: «. Schwer
«ist zu begreifen, warum unser Verfasser in der Zeichnung vom Theseus-
«tempel die viereckigen Vertiefungen ganz durchstochen, und dann mit fre-
ie sonderen Täfeichen überlegt, vorgestellt hat. Hat unser Autor auch dies
«wieder aus Autopsie, oder ist dergleichen blos zu Gunsten seiner Behaup-
«tung fingirt?'s Wenn Herr Hirt erlaubt, so sind die Plättchen auf den
Cassaturen des Theseustempels ganz leicht heraus zu nehmen, und es fehlen
deren auch schon viele. Aufserdem zeigt sich diese Construction (soviel mir
im Augenblick einfällt) am Erechtheum und am Tempel der Nemesis zuRhamnus.
Herr Hirt wird also doch so billig seyn, seinen Ausspruch ■— «.welche Be-
tt, griffe mag der Mann von der Steinmelzkunst der Athener im Zeitalter
«Cimons haben!)) — auf sich selbst anzuwenden.
Meine Exegese Vitruvs betreffend, sagt Hirt: «.Er will die Dacharten
«nach Vitruv abhandeln. Und wirklich muss ich ihm Dank wissen, dass
«er in dem etwas dunkeln Text Vitruvs zwei Dacharten heraus findet,
«so wie sie ehedem zuerst von mir angegeben wurden ... . Herr Hübsch
«nimmt also stillschweigend so die Ehre für sich.» — Hätte ich doch die
1801 erschienene Abhandlung von Hirt gelesen, und seine Schwachheit (dafs
er so gerne gerühmt ist) gekannt, so würde ich gewifs nicht ermangelt haben,
ihm zu willfahren. Uebrigens sehe ich in dieser Stelle Vitruvs gar keine
Schwierigkeit,' welche Herr Hirt nur defswegen darin finden konnte, weil er
zu wenig Architect ist.
Meiner Erklärung der translra steht Herrn Hirt nicht an, und der Dach-
stuhl von St. Paul soll dieselben veranlafst haben. Beides grundlos. Er lese
diesen §. nochmals mit Ruhe durch, und er wird finden, dafs mir der alte
Dachstuhl von Sta Sabina diese Construction angab, welche überdiefs auch in
den INebenschiffen von St. Paul, in der Vorhalle von St. Lorenzo und an vielen
andern alten Dachrüstungen zu sehen ist. Doch er bricht ganz besinnungslos
aus: «Ich glaube kaum, dass es heut zu Tage noch irgendioo in Deutsch-
«land eine Zunft von Zimmerleuten giebl, die einen Gesellen, der ein
«Hängwerk ä la Hübsch zeichnete, in ihre Mitte aufnähme, i Mein an-
gegebenes Hängwerk ist, wie gesagt, genau dasjenige von Sta Sabina, welches
wegen seiner vortrefflichen Construction schon so viele Jahrhunderte steht,
und noch lange stehen wird. Hirt hat sich also abermals selbst sein Urtheil
in den angeführten Worten gesprochen,' Mi» ist es unbegreiflich. wie man in
Sachen, die man kanm halb versteht, mit solcher Arroganz abzusprechen,
oder vielmehr zu schimpfen wagen kann. Hirt wache besser über sein cho-