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Hirt setzt seine letzten Kräfte in Bewegung, die Rostdecke unter den
möglichen Constrnclionsarten zu erkalten. Dafs die Rostdecke Lei einer dop-
pelten Quantität von Holz dennoch nur \ so stark ist, als die einfache ver-
nünftige, siebt er — obgleich nicht ohne Bitterkeit — zu. « Aber » — fährt
er fort — «soll man dessive°en nach Art der Alten und der Neuern, wie
«.man häufig in Italien sieht, desswegen kein Rostgebälk machen? y> Warum
läfst sicli denn Herr Hirt durchaus nicht darauf ein, irgend eine in Italien
gesehene Rostdecke zu honamen? Alle diejenigen, die ich sah, bestanden hlofs
aus Latten oder Brettern, die an die darüber befindliche haltbare Balkenlage
befestigt waren. Was kann nun bei Folgendem gedacht werden? % Uebrigens
«ist hier nicht von einer absoluten Stärke einer Decke, sondern nur von
«ihrer erforderlichen Haltbarkeit (Stärke) die Rede.» — Absolute Stärke
kann nichts anders bedeuten, als die eigentliche natürliche Stärke des Holzes;
erforderliche Stärke aber hier die durch zwecklose Einschnitte bis auf i-
verringerte Stärke des Holzes. Dafs dieser Satz jedem Sinnlos vorkommen
wird, bin ich überzeugt; nur möchte ich wissen, ob sich Hirt selbst etwas
dabei dachte.
Der Nutzen des Roslgebälkes wird jetzt beschrieben: «Aber zugleich ist
«wesentlich bei jeder Decke, dass die Balken einzeln keine Senkungen machen,.
«und kein Schwanken bei den Decken entstehe. Dies beides, wird aber bei
« einem Rostgebälke erreicht. » — Nun die naive Zwischenbemerkung — « Nicht
«der quadraten Vertiefungen, oder der sogenannten Caissons wegen, wurde
« das Rostgebälke gemacht. Aber man denke die Verschwendung des vielen
« Holzes! — Gesetzt dies wäre so; ivas liegt an dem grösseren Aufwand^
«wenn dadurch die partielle Senkung der Balken, und das Schivanken der
«Decke gehindert wird, beides Hauptziuecke eines guten Deckenwerkes.»
Ei wie vorsichtig! Aber auch der Vorwurf von der Holz Verschwendung ist
nicht ATahr. Man verfuhr zum Theil so, dafs man geringere Balkenstücke, auf
die hohe Kante gelegt, anwandte,' und sparte dadurch che grofsen Balken,
welche bei der isolirten Lage erforderlich gewesen seyn würden. Noch mehr:
Wie leicht kann man sich bei der Ueberdeckung eines grofsen Raumes, z. B.
eines langen Saales, oder des Hauptschiffes einer Kirche mit einzelnen starken
Unterzügen behelfen, wenn man über diese Unterzüge ein Rostgebälke von
leichteren Zimmerstücken anbringt? Starkes Bauholz ist aber überall, beson-
ders in Gegenden, wo viel gebaut wird, theuer und selten zu haben. Leich-
teres -wächst überall bald heran. Also nicht verschwendet eine verständige
Zimmerkunst bei solchen Einrichtungen das Holz; wohl thut sie das Gegen-
Hirt setzt seine letzten Kräfte in Bewegung, die Rostdecke unter den
möglichen Constrnclionsarten zu erkalten. Dafs die Rostdecke Lei einer dop-
pelten Quantität von Holz dennoch nur \ so stark ist, als die einfache ver-
nünftige, siebt er — obgleich nicht ohne Bitterkeit — zu. « Aber » — fährt
er fort — «soll man dessive°en nach Art der Alten und der Neuern, wie
«.man häufig in Italien sieht, desswegen kein Rostgebälk machen? y> Warum
läfst sicli denn Herr Hirt durchaus nicht darauf ein, irgend eine in Italien
gesehene Rostdecke zu honamen? Alle diejenigen, die ich sah, bestanden hlofs
aus Latten oder Brettern, die an die darüber befindliche haltbare Balkenlage
befestigt waren. Was kann nun bei Folgendem gedacht werden? % Uebrigens
«ist hier nicht von einer absoluten Stärke einer Decke, sondern nur von
«ihrer erforderlichen Haltbarkeit (Stärke) die Rede.» — Absolute Stärke
kann nichts anders bedeuten, als die eigentliche natürliche Stärke des Holzes;
erforderliche Stärke aber hier die durch zwecklose Einschnitte bis auf i-
verringerte Stärke des Holzes. Dafs dieser Satz jedem Sinnlos vorkommen
wird, bin ich überzeugt; nur möchte ich wissen, ob sich Hirt selbst etwas
dabei dachte.
Der Nutzen des Roslgebälkes wird jetzt beschrieben: «Aber zugleich ist
«wesentlich bei jeder Decke, dass die Balken einzeln keine Senkungen machen,.
«und kein Schwanken bei den Decken entstehe. Dies beides, wird aber bei
« einem Rostgebälke erreicht. » — Nun die naive Zwischenbemerkung — « Nicht
«der quadraten Vertiefungen, oder der sogenannten Caissons wegen, wurde
« das Rostgebälke gemacht. Aber man denke die Verschwendung des vielen
« Holzes! — Gesetzt dies wäre so; ivas liegt an dem grösseren Aufwand^
«wenn dadurch die partielle Senkung der Balken, und das Schivanken der
«Decke gehindert wird, beides Hauptziuecke eines guten Deckenwerkes.»
Ei wie vorsichtig! Aber auch der Vorwurf von der Holz Verschwendung ist
nicht ATahr. Man verfuhr zum Theil so, dafs man geringere Balkenstücke, auf
die hohe Kante gelegt, anwandte,' und sparte dadurch che grofsen Balken,
welche bei der isolirten Lage erforderlich gewesen seyn würden. Noch mehr:
Wie leicht kann man sich bei der Ueberdeckung eines grofsen Raumes, z. B.
eines langen Saales, oder des Hauptschiffes einer Kirche mit einzelnen starken
Unterzügen behelfen, wenn man über diese Unterzüge ein Rostgebälke von
leichteren Zimmerstücken anbringt? Starkes Bauholz ist aber überall, beson-
ders in Gegenden, wo viel gebaut wird, theuer und selten zu haben. Leich-
teres -wächst überall bald heran. Also nicht verschwendet eine verständige
Zimmerkunst bei solchen Einrichtungen das Holz; wohl thut sie das Gegen-