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tlieil: sie spart. Doch nun ist es Zeit, Revision zu halten, Vorerst mufs
in Herrn Hirts Augen kein einziger der jetzt lehendcn Zimmcrleute verständig
seyn, -weil man die «.verständige Rostdecke» nirgends, nicht einmal,
wenn sich ein Tanzsaal oder dergleichen (wo doch das Schwanken und par-
tielle Senken hauptsächlich zu verhindern ist) darüber befindet, angewendet
sieht. Er sollte wahrhaftig seinen ganzen Einflufs anwenden, um die Rost-
decken allgemein einzuführen;; denn die Holzersparung ist heut zu Tag sehr
anzuempfehlen. Doch wollen wir zuvor die übliche Construction noch einmal
näher ansehen. Man legt bei gröfseren Räumen gleich Herrn Hirt einzelne
starke Unterzüge, und auf diese von leichteren Balken eine einfache Lage -—
kein Rostgebälke, wozu man ja, wenn es die erförderliche Stärke haben soll,
fünfmal so viel Holz braucht, als zum einfachen. *) Endlich kommen die Bohlen
unter denen längs den Fugen dünne Latten hinlaufen. Bei dieser, in ganz
Italien üblichen Construction entsteht dann freilich eine' Art von Cassaturen,
indem. diejßohlen durch die kleineren Balken und die mit diesen querlaufenden
Latten in viereckige Felder eingetheilt werden. Weil es nun Herrn Hirt wegen
der partiellen Senkung und wegen des Schwankens der Decke so bange ist; so
sey er versichert, dafs sich diese Bohlendecke durchaus nicht partiell, d. h.
an einer Stelle senken kann, weil die Bohlen quer über den Balken liegen,
dafs sich letztere aber auch nicht einzeln senken können, weil sie quer über
den starken Durchzügen aufliegen. Ist es ihm aber immer noch bange, so
mag er in Gottes Namen seine Verschraubungen anbringen, was hier so gut
geht, als bei seiner geliebten Rostdecke, von welcher er nunmehr auf immer
Abschied nehmen mufs.
Doch noch ein Appendix: Sogar philologisch hat sich Herr Hirt Tim
seine Rostdecke umgethan : « Selbst die alten Benennungen (parvcu^cerix und la~
«.eunaria spielen auf solche Rostdecken mit den Quadraten-Vertiefungen
«.an.» — Vertiefungen allerdings, aber von Quadraten enthalten diese Worte
nichts. Die Vertiefungen können sechsmal so lange als breit seyn, wie sie
an der eben beschriebenen Decke zwischen den kleineren Balken entstehen.
Endlich soll das Bild des hölzernen Rostes in den Steindecken so natürlich
erscheinen <c dass die alten Steinmetzen nicht einmal vergessen, die Schrauben-
tköpfe an den Stellen, ivo sich die Balken kreuzen, nachzubilden.-» Eine
*) Ich erinnere hier, dafs das in meiner Schrift angegebene Verhältnifs de» Cubikmaafses der
gleichstarken Rostdecke zur einfachen Decke, -wie 43 : 17 -unrichtig ist, weil ich vergalV,
43 doppelt zu nehmen; denn man braucht ja doppelt so viele Balken zur Rostdeeke, ai»
zur einfachen.
tlieil: sie spart. Doch nun ist es Zeit, Revision zu halten, Vorerst mufs
in Herrn Hirts Augen kein einziger der jetzt lehendcn Zimmcrleute verständig
seyn, -weil man die «.verständige Rostdecke» nirgends, nicht einmal,
wenn sich ein Tanzsaal oder dergleichen (wo doch das Schwanken und par-
tielle Senken hauptsächlich zu verhindern ist) darüber befindet, angewendet
sieht. Er sollte wahrhaftig seinen ganzen Einflufs anwenden, um die Rost-
decken allgemein einzuführen;; denn die Holzersparung ist heut zu Tag sehr
anzuempfehlen. Doch wollen wir zuvor die übliche Construction noch einmal
näher ansehen. Man legt bei gröfseren Räumen gleich Herrn Hirt einzelne
starke Unterzüge, und auf diese von leichteren Balken eine einfache Lage -—
kein Rostgebälke, wozu man ja, wenn es die erförderliche Stärke haben soll,
fünfmal so viel Holz braucht, als zum einfachen. *) Endlich kommen die Bohlen
unter denen längs den Fugen dünne Latten hinlaufen. Bei dieser, in ganz
Italien üblichen Construction entsteht dann freilich eine' Art von Cassaturen,
indem. diejßohlen durch die kleineren Balken und die mit diesen querlaufenden
Latten in viereckige Felder eingetheilt werden. Weil es nun Herrn Hirt wegen
der partiellen Senkung und wegen des Schwankens der Decke so bange ist; so
sey er versichert, dafs sich diese Bohlendecke durchaus nicht partiell, d. h.
an einer Stelle senken kann, weil die Bohlen quer über den Balken liegen,
dafs sich letztere aber auch nicht einzeln senken können, weil sie quer über
den starken Durchzügen aufliegen. Ist es ihm aber immer noch bange, so
mag er in Gottes Namen seine Verschraubungen anbringen, was hier so gut
geht, als bei seiner geliebten Rostdecke, von welcher er nunmehr auf immer
Abschied nehmen mufs.
Doch noch ein Appendix: Sogar philologisch hat sich Herr Hirt Tim
seine Rostdecke umgethan : « Selbst die alten Benennungen (parvcu^cerix und la~
«.eunaria spielen auf solche Rostdecken mit den Quadraten-Vertiefungen
«.an.» — Vertiefungen allerdings, aber von Quadraten enthalten diese Worte
nichts. Die Vertiefungen können sechsmal so lange als breit seyn, wie sie
an der eben beschriebenen Decke zwischen den kleineren Balken entstehen.
Endlich soll das Bild des hölzernen Rostes in den Steindecken so natürlich
erscheinen <c dass die alten Steinmetzen nicht einmal vergessen, die Schrauben-
tköpfe an den Stellen, ivo sich die Balken kreuzen, nachzubilden.-» Eine
*) Ich erinnere hier, dafs das in meiner Schrift angegebene Verhältnifs de» Cubikmaafses der
gleichstarken Rostdecke zur einfachen Decke, -wie 43 : 17 -unrichtig ist, weil ich vergalV,
43 doppelt zu nehmen; denn man braucht ja doppelt so viele Balken zur Rostdeeke, ai»
zur einfachen.