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Hübsch, Heinrich
Vertheidigung der griechischen Architectur gegen A. Hirt — Heidelberg, 1824

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https://doi.org/10.11588/diglit.5320#0034
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«wie ich zeigte (vor und ohne Hirt konnte man also die Monumente gar
nicht betrachten) sie weder nach einer Neigung — sondern immer horizontal —
tnoch in der Form der Latten in den Monumenten vortreten. Dies könnte
«man die schöne Consequenz unseres Kunstrichters bei seiner Vitruvischen
v. Exegese nennen.-» Hirt rufe sich doch meine eigenen Worte — («Nur ist
«von einer allzuspeciellen üebertragung der Form und des Orts zu abstra-
«hiren etc.» ) — ins Gedächtnifs zurück.

3) Das geforderte Gesims findet sich in den wohlbekannten Antitruities
unedidet abgebildet.

4) Hier hat sich Herr Hirt wegen des Rinnleistens nochmals zu schämen.

5) Renomageü

6) « Werde ich beschuldigt, eine Theorie aufgestellt zu haben, dass
«die grössere Stärke eines Balkens nicht in seiner Höhe, sondern in seiner
«Breite bestehe.» So wie diefs in Hirts System ausgedrückt ist, kann ich
es auch jetzt noch nicht anders verstehen. Herr Hirt kommt hierüber so in
Hitze, dafs er mit Zimmer jungen um sich wirft — und diefs ist mir gerade
verdächtig. Indessen ist es einerlei; sobald er sich corrigirt, hört aller Streit auf.

7) «Der Verfasser .... meint: dieselben Theile des Kranzes cm allen
«vier Seiten seyen nur im Steinbau möglich .... Ich gestehe, dass ich
«nicht weiss, tvas Herr Hübsch will; und muss daher andern überlassen,
« seine höhereKenntniss im Technischen der Steinmetzkunst zu durchschauen.-»
Diefs betrifft die ganze Erklärung der Abweichung der griechischen Gesims-
arten in Stein von jenen in Holz, enthält somit die Erfüllung der Foderung
Hirts (p. 19): «so werden wir erwarten, dass Herr Hübsch solche Er-
es cheinungen in der griechischen Architectur, welche uns an eine frühere
«Zimmerkunst erinnern, auf einem andern Wege enträthselt.» Welche C0-
mische Scene! Nachdem Herr Hirt bis ans Ende geschimpft, renomirt etc. hat,
erklärt er sich auf einmal, gewifs zum Erstaunen aller Leser, gerade beim In-
eidenzpunkte für unmündig, darüber zu urtheilen. Wie vereinigen sich damit
die Worte: «Wozu dient eine lächerliche Streitsucht, wenn man zur Er-
«klärung der Monumente und Vitruvs nicht besseres vorzubringen im
«Stande ist?

Jedoch gleich nach diesem schwachen Augenblicke entflammt seine Phan-
tasie nur wieder um so stärker, und läfst ihn zum letztenmale mit Autorität
ausrufen, was er mit Gründen nie konnte: « dass alle Architecten der besten
«griechischen Zeit nur ein Bestreben hatten, nämlich im Steinbau die Ar-
«beiten der früheren Zimmerleute zum Vorbild zu nehmen, und nichts zu
 
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