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Internationale

^entmlblott kür äammler, Liebliober und Kunstfreunde


lberausgeber: Norbert Lbrlicb unb 7. Hans ?rosl.

5. 7atirgang.

^ien, 15. 7uli 1911.

Nummer 14.

Net Plastiker loset Itioüüäos 5tomme>.

Von Professor Union Ma^r (Wien)."

an kennt eien Nomen Stamme! kaum. In eten >
„Kunstgesckicktlicken Lkarakterbilbern aus öster-
reick-Ungarn" (lempsk^ 1895) war ikm nickt
vergönnt, neben Veit Köninger, Llnbreas Marx
unb weihkircker genannt in werben, wie er
kenn auck in Kern Werke, melcke5 eke Darock-
Dlastiker in Österreick-Dngarn speziell inr Dar-
stellung bringt, mit keinem Werke vertreten ist.
la, van beratener Seite würbe ick gelegentkck
einer Vorzeigung von Licktbilbern ollen Lrnstes
getrogt: woker weih man, bah es einen Dilb-
sckniher Stammel gegeben Kat unci bah bie in
ribmont unb anberswo ikm ungeschriebenen
Scknihereien wirkkck von ikm sinb?' Diese
tragen maknen mick, meinem Lokalpatriotismus
nackgebenb, bie mir uu Oebote stekenben, streng
kritischen beweise baruubieten.
Das urkunblicke Material über ben Künstler Stammel
unb seine Arbeiten würbe von D. bakob wiebner gesammelt
unb verwertet. Droh seiner Dürftigkeit sinb wir bock in
ber Lage, an ber Ibanb bieser Skiuuen einen betriebigen-
ben ITackweis über ben Künstler uu liefern unb Zweifler,
wie bie in oben angetükrten tragen ckorakterisierten, uu
wiberlegen.
tn ber Sterbematrikel ber Dtarre Dbmont lesen wir
unterm 21. Dezember 1765: Lepultus bommus .loseplms
8tümel. Lkunosus stutmrrius ....;'
175Z sckenkte Übt Mattkäus ber Kircke uu wilb-
alpen ein Dilbwerk „vom berllkmten Dilbkouer Stämel";
1740 gibt Stämel ein Dutackten über einen lbockaltar
in Moinkorbstortt ab;
1740 erwäknt D. Dalbuin Oigl, bah Stämel einen
Dlah für einen Ültar ober eine Statue ausgezackt kabe;
1740 bittet berselbe D. Dalbuin ben Drälatcn, ben
Maier sr. Simeon, ben Stämel unb ben Vergolber (sasser)
bärtklme uu senben;
17Z4 werben für Drecken unb Liefern von Leibniher
Stein von Stämel 50 tl. in Kecknung gestellt.
tn einem Inventar ber Drälatu. von 1854 werben
mekrere Werke von Stammel angefllkrt.


Wir entnebmen diese interessante ätudie dem eben er-
sebienenen 28. Xbresbericbt des k. k. Oarl üudmig Ovmnasiums in
Wien XII, Wasagasse Nr. I—5.
' 1. Wiebner, „ätudien und Mitteilungen aus dem Oenediktiner-
und Oistercienser-Orden" XV.. 1844, 5. 654.

Lin alter Kupferstick eines Dltares, gestocken von
Sckmibtner, ber mekrere nock erkaltene Scknihereien ueigt,
trägt bie Deueicknung: Lwmst invsnit.
Lin äcknihwerk in ber Dbmonter Dibkotkek trägt bie
Signatur 7p unb bie bakresuakl 1760 '.
Die Krippe vom bakre 1 755 trägt bieselbe Signatur,
ebenso ein Kelief in ber Detckorkapelle unb eines ber 8
Kekefz in äeitenstetten. Lin kleineres Debet in ber Drä-
latur (Dnbetung ber kleb. 5 Könige) ist gleichfalls signiert.
D. Vital beruft sick in seiner 1740—1744 gesckrie-
benen Lkronik von frauenberg aut bas Urteil bes Tosef
Stammel, weitberllkmten lb. Dilbkauers von ürau.
Lapienti 8Lt! Die Lxistenu eines Dilbscknihers Tosef
Stommel unb sein wirken für bas Stift Llbmont unb einige
seiner Dfarreien in ber Mitte bes 18. bakrkunberts wirb
nun wokl niemanb bezweifeln; signierte unb beglaubigte
Arbeiten sinb in kinreickenber Llnuakl vorkanben, bah seine
Meisterkanb unb seine ätileigentllmlickkeit sick nickt schwer
erkennen lassen.
Über Stammel ist sekr wenig gesckrieben; bah bie
klösterlichen Schriftsteller von ikm gelegentlich ITatiu nakmen,
ist selbstverstänblick unb es ist ekrenwert, wenn sie sich
für Werke ber Kunst interessieren. So Kat Drot. Ikassilo
weima^r in seinem gewanbt gesckriebenen Dllcklein „Der
lourist in Ltbrnont" (Draumüller, 1875) wie in ber trüker ge-
sckriebenen lopograpkie von Dbmont (1^59) eine kurue
Übersickt über bas Leben unb bie Werke unseres Künstlers
gegeben. Vor allem aber ist D. bakob wickner bie Üuf-
finbung ber urkunblicken Duellen unb ikre Verwertung uu
banken.
Sckon in seiner vierbänbigen Oesckickte bes Denebik-
tiner-Stiftes Dbmont bietet er eine Übersickt über bie Tätig-
keit Stammels, bann eingekenber in seinem Ducke „klbmont
unb seine Deuiekungen uur Kunst" unb enbkck saht er
monograpkisck alles in ben „Stucken unb Mitteilungen
aus bem Denebiktiner- unb Listercienser-Orben", XV. Takr-
gang, 1894, Zusammen, wickner sammelte, was auffinbbar
mar, unb mit grähter Derukigung kann man vertrauen,
bah ikm in seinem ürckiv unb in ber Dibkotkek kein
Zettel unbekannt blieb, für bie urkunblicke sorsckung über
Stammel wirb bakob wickner stets bie ürunblage bleiben.
So bankenswert nun auck bie Deibringung bes llrkunb-

Oie vollständige Zignotnr ueigt die 5 Ouebstaben I. I'. 8,
bei der von Wiebner wiedergcgebenen feblt der das I anzeigende
Punkt über dem I' und seine Oer. rur Kunst, 5. 84).
 
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