Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Internationale
AammleiMilunL
2entralblott für äammler, Liebkaker unä Kun5tfrevnäe
klerausgeber: Norbert bbrlicb und 7. Kans ?ro5l.
Z. Jahrgang. ^ien, 15. tingnZt 19! l. Nummer 16.

Bemerkungen für moüerne Sammler.
Von vr. rläolf Krontelä (^Vien).

2ine Oembrandtaffaire regt in diesen keihen logen
alle äammler und alle, die es ^u sein vorgeben,
Kollektion .des
um cten Preis
amei ikaniscken
eckt sein, bin
nun gut oder

out. „Oie Mükle" ou5 cier
Marquis Lansdowne, welcke
von 2^2 Millionen Kronen einen
Kauter gefunden Kat, soll nickt
derartiger bilderstreit, mag er
sckleckt für den Kauter ausgeken, stimmt nack-
denklick, darf aber den äammler, namentkck
den Knfänger, nickt ersckrecken oder absckrecken.
Oer ätreit um bilder ist tast so alt mie die be-



deutenden bilder selbst; viele Umstände spielen kier mit,
Oersönlickes, ekrkcke und absicktlicke Irrtümer, bemühter
und unbemuhter betrug, äckkehlicb pflegen micktige und
autkentiscke Werke, deren Oesckicbte bekannt und deren
öesiher über den Verdarbt irgendwelcker unlauterer Macki-
nationen erkaben sind, siegreick aus dem ätreite kervor-
^ugeken, d. k., es wird über kur^ oder lang wieder ein-
mal bewiesen, dah das ange^weitelte Werk eckt ist. äo
wird es wokl auck mit der berükmten „IVükle" Kem-
brandts der fall sein?

bin Orablem, wie das der brwerbung eines eckten
Rembrandt, kann übrigens die Mekiceakl der äammler
kaum irritieren. Oer Kmateur, der aus Liebe ^ur freien
und angewandten Kunst einen leil seiner lUittel und seiner
Krbeit in äammlungen anlegt, ist vom blntang an naiv
künstleriscb tätig, br sammelt allerlei; Zufall, Oesckmack,
die räumlicben Verkältnisse seiner woknung spielen kiebei
eine wicktiae Koke und langsam kristallisiert sick aus der
„Kunst- und Wunderkammer" im Kleinen die Liebe eu

l'^vvi5cken meläet cier „Oerliner Ookalonieiger" aus
Lonäon: Ole Ncickrickt äer „Mornlng Pv5t", äalz unter ciem Firnis
cie5 berükmten Meisterwerkes cier Namenszug cies kollänäl5cken
Muters äegkers gefuucien woräen sei, wird von den „MuK News"
stark ange^weifett. New Matte wird aus Okllacielpkia, wo das
MId jetzt !m tdause des Millionärs p. O. O. Widener kängt (also
nickt bei Trick, wie die Morning Post bekauptete), telegrapkiert,
dasz in Amerika an der kcktkelt des Newkrandtscken Mlctes nie
Zweifel erkoben worden seien. Oie Mitteilung der „Marning Post"
beruke wakrsckeinlick auf alten 6 eruckten, die in kuroga aber
längst abgetan seien. Mr Widener, der kigentümer des 6e-
mäldes, befindet sick gegenwärtig aut einer kuropareise. Onm.
der Ned.

einem Objekt, eu einem Ikema, ^u einer Kunstepocke, ^u
einem Künstler. Man beginnt mit allerlei und endigt beim
Porzellan; man beginnt mit Möbeln und äticken und
bringt eine erlesene Oruppe von Lampen und Leucktern
Zusammen, äckkehlicb ist der äammler bei einem, bei
seinem Ikema angelangt und Kat nunmekr die grohe
Outgabe, unausgeseht ^u komplettieren, Mveitelkattes aus-
lusckalten und — was wokl das äckwierigste ist allen
Leuten Keckt in tun, vor allen seinen Oesckmack, seinen
äport, seine Leidensckatl in verteidigen.
„Oer eine sammelt Lllcber,
Oer andere äckilderei'n,
Oer dritte sammelt Münzen,
Oer vierte gar Oestein,
Oer tüntte ist an Kosen
Llnd Pelargonien reick,
tcb aber sammle Oasen,
warum? Oas sag ick buck."
Kbnkcb mie bastelli seine bedeutende äammlung
von äckrmpftabakdosen verteidigt Kat, muh trüker oder
später jeder äammler seinen guten freunden und dem
Publikum Kede st.Ken, sein Llnternekmen gewissermahen
entsckuldigen. Oie Knnabme tlgs, welcker bekanntlicb
einen gewaltigen und günstigen bintluh aut die äster-
reicbiscke äammlertätigkeit ausgeübt Kat, man dürfe nur
ein reifes Ikema sammeln, 2. 6. Kritiken, Porträts, Münzen,
itakeniscke bilder, Niederländer, Kupfersticke usw., man
müsse sick auf fertiges und Kusgereiftes besckränken, ist
nickt einwandfrei, da sie erstens grohe Mittel vorausseht
und Zweitens rasck 2ur äterilitüt fllkrt. wer darf es nock
keute wagen, i. b. „kerrlicke Oötterbilder in Marmor
oder brande" eu sammeln, welcke die „äckönkeitsfülle der
grieckiscken adel rämiscken Kunst" repräsentieren sollen.
Oas sind Zitate von kg. br warnt davor, sick auf das
äammeln der Vorgänger groher Meister und Kunstepocben
ein^ulassen. bs soll nickt äacke des äammlers, des Lieb-
kabers, des Kunstfreundes sein, Objekte eu gewinnen,
welcke „Ikemen der Kunsttorsckung" sind, welcke in das
„Museum", auf den „Krbeitstisck des Oelekrten" gekären.
bs ist nickt sckwer, diesen ätandpunkt von ver-
sckiedenen äeiten aus eu widerlegen. Oas werdende, das
Kknungsvoke, das sick Oebärende Kat für jeden kllnst-
leriscb bmpfindenden, also ebenso für den Kunstfreund
wie für den Kunstgelekrten eine grohe bedeutung und
 
Annotationen