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Internationale Sammlerzeitung: Zentralbl. für Sammler, Liebhaber u. Kunstfreunde — 3.1911

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Nr. 18 (15. September)
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Hummer 18

Inte i noti o noIe 5e. in in I en-lei t ri ii g

5eite 275

«.lein ei' 1452 den Uen^og kudwig non 5ovoven 2um
neuen Uennn ennonnt dotte, die üstenneiediseden übenoll on
den Ionen oristilgen iind duned s-wo^isede ersetzen beiz,
bis nn folgenden lolue bnini Unrodeus die 5teutt be-
zriedte, lieh moir idm 2U «einen oueii einen sovovisedeir
Woppensedild in ein fensten dei' gnolzen Kotsstube inoeiien,
und ols ei' 1464 mit seinen Oemoblin den besueb wieden-
dolte, endieit sogon ein fensten in seinem 5edlofgemoed
den gleieden 5edmuek. Ido cd g nütz en oben won die freu de,
ols im Coline 1478 fneibung freie Keiebsstodt cvui'de und mon
dos sovovisede Kneu/ on den bteidttonen duned den Keieds-
odlen ersetzen koiinte. Domols lieh den Kot den ülos-
molen Uns Weiden von beim kommen, dcnnit en neun
gnolze üiosgemülde mit dein btootswoppen und dein Keieds-
sedilde donüben unfertige, die in den fenstern den Kinede
5t. Mkolous, des Kotliorises rurd den Konilei, jedenmonn
siedtbon, dieses freudige (neignis bestätigen sollten. Dis
dann die 5todt 1481 in den bund den bidgenossen ouf-
(leiionnneii munde, inocdte sied Krume ^eit donout einen
iinen ongesedensten bürgen out die Keise, nun von den
neuen Bundesgenossen idne Wuppen 2um 5Urmueke den Kots-
stubeiu enditien, welede seit I 505 ols Meisterwerke des bennen
ülosmolens Uons funk in denen fenstern erglänzten.
Outun geliünte den Kot diesen 5!nidt toi ton 2U den tneu-
digsten (iebenn von V?op^iensedeiden noed den Kunden den
neuen freunde.
5oie!ie 5tiftungen ous politiseden, nesp. stootsneelit-
iiedeii önundeii endieiten sied sogon noed 2U den weiten,
ols die fensten- iind Woppensedenkungen in idnen gnotzeil
ittedn/odl 2U neinen (iunst- und fneundsedottsbe^eigungen
geworden monein 5eiion 1481 Initte der Kol von fnei-
bung sein Wuppen in die Kinede von Kennens mit den be
gnündung gesebenkt: „velru (vn) riml svirt nostrus/K idoeir-
dem die Eidgenossen im dodne 1514 on 5telle des oiten
D^nostengesedleedtes den 0nuten von Uoedbeng von 5todt
und ttennscdott Ueuenbung besitz ergriffen dotten, stellte
den in idnem Domen negierende kondvogt Dikolous tteilten
wenige dodne sputen dos üesued, sie möedten in dos gnolze
Kundfensten den Kotdednole idne Wuppen stiften, domit
diese ollen Welt verkünden, dotz diese 5todt unten idnem
Moedtsedutz stede. Und noed im dodne 1576 fügen die
kemdleute 2U üontensedwil, einem Dorfe im üebiete des
olteil Kontons Denn, ilrnem bittgesuede um fensten rund
Woppen in idne Kinede die begnündung bei, sie wodnten
weit weg von idnen Deformierten) ttennen und dont on den
Uneine des (kotdoliseden) kueennengebietes. Demnoed
soden sie in dem denniseden 5tootswoppen ols 5edmuek
eines den Kinedenfensten genode^u ein bedutzmittel gegen
Üdengniffe idnen ondensgldudigen Doedbonn. 6s dünn
deinum niedt befremden, deilz, wenn in einem üffentlielien
kokole dos gesedendte 5tondes- öden 5todtwoppen däs-
millig ^endnoedeii munde, die detnottene Kegienung dies
ols eine Beleidigung empfond. 5o dingten im tlcidne 1527
dei Uusdnued der Kefonmotionswinnen die 5üreden üe-
soiidten den eidgenüssiseden boten „mos 5edmoed und
5edonde den von idnen ttennen gesedendten Woppen und
fenstern mit ^ensedlogen und sonstwie begegne". Und
in den lot wunden in den deginnenden Kedgionskniegen
niedt selten on den Woppensedeiden den (regnen unver-
nünftige Kciedeeikte ousgeüdt.
bie.se stootsnecdtdede bedeutung. welede mon den
Woppensedendungen den eidgenüssiseden 5tünde deilegte,
wunde donn in den folge niedt selten doiu benutzt, um
domit die bittgesuede um 5edendung von Woppensedeiden
^u begründen, indem mon beifügte: „die fremden sollen
seben, wem wir gedönen".
bllein weder die 5edendungen ous religiösen, noed
die ous politiseden, nesp. stoots- oder denscboftsneedtdeden
Motiven dütten venmoedt, den Olosmolenei die bedeutung

' für die (idgenossensedeift 2U vensedoffen, welede idn seit
dem Kode des 15. dodndundents wödnend medn ols 2wei-
dundent dodnen 2ukom. 6nst ols dos fensten- und Woppen-
sedenken 2iin Dolkssitte geworden won, on den sied olle
Kreise beteiligten, vom beitnimen und Keitsdennn bis din-
unten 2Uiin Uenreindedinten und Idoednicdten, wunde die
büosmolenei 2u eiiren Kunstbetätigung mit notionolem 6e-
pnüge, welede in idnen guten Leistungen die den Uoed-
boi>>tooten weit überflügelte, beis dum so.
bis ^un nudmneiedeir beendigung des Krieges, den
die Eidgenossen wödnend den dodne 1474 bis 1477 mit
Unterstützung idnen Uoedbonn ous büddeutsedlemd gegen
Koni den Küdnen von bungund tüdnten, monen die ein-
zelnen bundesglieden, 5tödte und bönden, von ollem donout


^ig. 2.

bedoedt, die venfügbonen Mittel 2un Befestigung idnen
tdodeitsneedte und 2un bnweitenung idnen tennitoriolen Ge-
biete 2U verwenden. Wodl wunden in einzelnen btödten
duned die büngensedott onsednlicde Kireben gebout und
mit einigem Uufwonde von Werken den bildenden Kunst
ousgestottet; odein mit busnodme de>c Münster iu Lern
und Vneibung wonen es doed im ollgemeinen besedeidene
Untennedmungen benn es fedlten dem Kunde die geist-
lieben und weltlieden fürsten, welede in monumentolen
pnoedtbouKur sied bleibende Denkmäler sedoften wollten,
lm ollgemeinen gob mon sied domit Zufrieden, wenn die
Kineden übendoupt feilsten ous dem trüben und unduneti-
siedtigen Woldglos besohen und in den Kots- und botni-
^iendäusenn wenigstens eine 5tube sieb dieses Vorzuges
erfreute, bine gnöszene Untennedmungslust fing sied erst
I 2u regen on, ols die besiegung des mäedtigsten feindes
! niedt nun den bisdenigen besitz on kändengebieten gonon-
 
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