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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Jahrbuch der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 1.1856

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I. Abtheilung: Amtliche Mittheilungen
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Bericht über die Wirksamkeit der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale in den Jahren 1853, 1854 und 1855
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https://doi.org/10.11588/diglit.45220#0064
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54

Bericht.

Zur materiellen Ausführung des vorhabenden Zweckes und zur Unterstützung dieser
Commission sollten an allen geeigneten Orten der Monarchie Conservatoren bestellt werden,
welche in doppelter Bichtung, und zwar unmittelbar durch eigene Forschung und mittelbar
durch Erregung zur Thcilnahme und Mitwirkung bei der Bevölkerung, sowie durch Bildung
freiwilliger Vereine zu wirken hätten.
Mit a. h. Entschliessung vom 31. December 1850 genehmigten Se. k. k. apost. Majestät
in Allergnädigster Würdigung der Anträge des Herrn Handelsministers Freiherrn v. Bruck
die Errichtung einer „Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der
Bauden kmal e“, sowie die Bestellung von C ο n s e r v at or en in den Kronländern nach dem
Inhalte der unter Einem vorgelegten Grundzüge einer Instruction für die Thätigkeit der
Central-Commission.
Nachdem die zur Ausführung der Allerhöchsten Anordnung erforderlichen Einleitungen
getroffen waren, und die Verzögerung, welche aus der im Zuge begriffenen Organisation der
Bausection des Handelsministeriums erwuchs, beseitiget wurde, veranlasste Se. Excellenz der
Herr Finanz- und Handelsminister Bitter v. Baumgartner zu Anfang des Jahres 1853 den
Zusammentritt der k. k. Central-Commission und den Beginn ihrer Wirksamkeit.
Zum Vorsitzenden der Commission wurde der k. k. Sectionschef im Ministerium für Han-
del, Gewerbe und öffentliche Bauten, Karl Freiherr v. Czoernig ernannt. Die Mitglieder der
Commission bildeten im Sinne der Allerhöchst genehmigten Institution: zwei Vertreter des
Handelsministeriums, worunter der Vorstand des Architekturdepartements, zwei Vertreter des
Ministeriums des Innern, zwei Vertreter des Ministeriums des Cultus und Unterrichtes, zwei
Vertreter der Akademie der Wissenschaften und zwei Vertreter der Akademie der bildenden
Künste. Ebenso trat in die Beihe der Mitglieder der für Wien bestellte Conservator. Endlich
hatte noch an den Berathungen der zur Übernahme, Ordnung und Verwahrung der Acten,
Zeichnungen, Bücher und Documente bestimmte Vorstand des Bau-Archives des k. k. Handels-
ministeriums Theil zu nehmen.
Am 10. Jänner 1853 eröffnete der neu ernannte Präses der k. k. Central-Commission
Freiherr v. Czoernig die Verhandlungen mit einem längeren, die Wichtigkeit der Aufgabe
des kaiserlichen Institutes charakterisirenden Vortrage.
„Gleichwie der gereifte Mann“, heisst es am Beginne dieses Vortrages, „seine Erinnerung
„mit Vorliebe den Spielen und Bestrebungen seiner Jugend, worin sich die Keime seiner spä-
teren Lebensausbildung abspiegeln, zuwendet, ebenso liebt es jedes, zu einem gewissen Grade
„der Cultur gediehene Volk, seinen Lebensglanz mittelst der aus den Zeiten seiner Entwicke-
lung herrührenden Denkmäler, seien sie nun geschrieben oder gemeiselt, zu erforschen.
„Insbesonders aber wendet es sein Interesse den aus den festen Grundstoffen der Erde gebil-
„deten Monumenten zu, weil sie aus dauerhafterem Gefüge, weit über das geschriebene
„Wort hinaus in den Kreis der Sage reichen und weil sie nicht allein die staatlichen
„und socialen Zustände des Volkes darthun, sondern auch Zeugniss ablegen von der Pflege
„der Kunst, von ihren Anfängen, ihrem Aufblühen und ihrem Verfalle in den einzelnen
„ Zeitabschnitten. “
In grossen Zügen begränzte er sodann das Feld der Thätigkeit der Commission, er über-
blickte die hervorragendsten mit den wichtigsten europäischen Culturepochen im Zusammen-
hänge stehenden Denkmale unseres Vaterlandes, die grossen historischen Erinnerungen, welche
sich an jedes einzelne Werk knüpfen und ging sodann auf die Mittel über, welche der k. k.
 
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