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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

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Weingartner, Josef: Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0028
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J. Weingartner Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIY. und zu Beginn des XV. Jhs.

wendete Mosaikmusterung, die Halle über dem Schutzmantelbild (Fig. 2), vor allem aber
der Thron bei der Krönung Marias (Fig. 1) reden denn doch eine Sprache, die an Ein-
dringlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt.

Unter den erhaltenen Denkmälern der Bozner Gruppe sind also die Terlaner Chor-
bilder die ersten, in denen der italienische Trecentostil mit voller Deutlichkeit nachweisbar

Fig. 3 Terlan, Pfarrkirche

ist, so sehr sie auch anderseits den Stempel ihrer nordischen Entstehung und den Zusammen-
hang mit der bisherigen nordischen Kunst gewahrt haben mögen. Damit verliert aber die
gelegentlich vorgetragene Ansicht, Hans Strocinger, dessen Bilder im Langhaus 1407 ent-
standen sind, sei der eigentliche Vermittler und der Hauptvertreter des italienisierenden
Stiles gewesen, jede Berechtigung. Denn einerseits sind die Chorbilder sicher älter, ander-
seits stammen sie von einem Meister, der Stocinger weit überragt. Man vergleiche nur
etwa die Architektur auf Stocingers Vermählung Mariä mit dem Schutzmantelbild oder
 
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