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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Editor]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

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Weingartner, Josef: Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0057
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J. Weingartner Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jhs.

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wohl auch Riehl selbst nicht mehr aufrecht erhalten wollen. Der Umstand, daß die
Runkelsteiner Bilder unter allen Bozner Bildern dieser Zeit gerade mit jenen am meisten
Ähnlichkeit zeigen, die — es sind die Bilder in St. Johann im Dorfe — selbst nach dem
Geständnisse Riehls und Braunes noch am ehesten an Italien erinnern, ist zum mindesten
sehr merkwürdig. Auch ist es bezeichnend, daß in einem der bemalten Gemächer ein Kamin

Fig. 19 Sarnthein, St. Zyprian

mit gewundenen Säulchen zweifellos auf di
Im Stil ganz sicher italienisch sind aber d
Stellungen der sieben freien Künste usw. in

12) In bezug auf die Ähnlichkeit mit St. Johann
schreibt Riehl S. 203 wie folgt: „Es ist also, so sehr
dies auf den ersten Blick überraschen mag, nicht unmöglich,
vielmehr sogar wahrscheinlich, daß die gleichen Kräfte oder
wenigstens Hilfskräfte an dem einen wie dem andern

e venezianisch-oberitalienische Gotik hinweist,
ie schon öfter erwähnten scholastischen Dar-
der Hof halle42).

Werke tätig waren. Es überrascht dies zuerst, weil die
Runkelsteiner Gemälde, wie stets mit Recht hervorgehoben
wurde, ganz ausschließlich deutschen Charakter besitzen,
der erste Eindruck jener kirchlichen Malerei dagegen an
italienische Einflüsse erinnert.“

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