Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

DOI Artikel:
Weingartner, Josef: Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jahrhunderts
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0087
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
J. Weingartner Die Wandmalerei Deutschtirols am Ausgange des XIV. und zu Beginn des XV. Jhs.

55

die oberen Bilder etwas jünger sein sollten, beide Teile zeitlich nicht allzuweit auseinander
liegen, denn ihre stilistische Entwicklungsstufe ist trotz der angedeuteten Abweichungen
keine wesentlich verschiedene. Ob beide Teile aber auch von derselben Hand stammen
oder unter zwei Maler verteilt werden müssen, darüber wage ich bei dem schlechten Er-
haltungszustände kein bestimmtes Urteil abzugeben.

Als Stifter erscheinen im Kreuzigungsbilde ein Mann und eine Frau, ersterer mit einer
Hacke auf der Schulter. Unter dem danebenstehenden Nikolausbilde befindet sich eine In-

Fig. 27 Schönna, St. Georgen.

Schrift: Hoc opus viri fecit (fieri fecit) Johannes serf’ (servus) crebis. Krebis heißt, wie ich
mir sagen ließ, heute noch ein Hot in Schönna.

Auch um Meran und im Vintschgau befinden sich'endlich eine Anzahl einzelner Bilder,
die unserer Periode angehören, einer näheren Gruppierung aber vorläufig sich nicht
fügen wollen.

Einer ziemlich frühen Zeit, wohl dem Ende des XIV. Jhs., gehören die fast ganz ver-
witterten Fresken an der St. Georgskapelle über Lana an. Sichtbar ist noch die Kreuzigung
und ein hl. Georg. Sie sind roh gemalt und haben noch ganz derbe Bordüren.

Von einer Madonna in St. Felix bei Marling (Beginn des XV. Jhs.) haben sich nur noch
ganz unbedeutende Reste erhalten.
 
Annotationen