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J. E. Jonas Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 1911
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sich eine kupfergrüne Färbung der Schläfenbeine,
herrührend wahrscheinlich von einem kleineren, der
Zerstörung total anheimgefallenen Schläfenringe.
Durch gütige Vermittlung des Herrn Hofrats
Tot.dt wurde der Vorstand der anthropologischen
und prähistorischen Abteilung des „Naturhistorischen
Hofmuseums“ in Wien, Herr Regierungsrat Josef
Szomeathy, welcher gleichzeitig Konservator der
„K. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
vorgehoben werden kann, zur beliebigen Verwendung
für den vorliegenden Bericht überwiesen.
Szombathy bestätigt im wesentlichen den von
mir weiter oben geschilderten und durch frühere Be-
richte der Zentralkommission mitgeteilten Befund.
Besonders erwähnt sei jedoch, daß er darauf hin-
weist, daß trotz der nach einem bestimmten Schema
erfolgten Bestattungsweise eine Anordnung nach
Art der germanischen Reihengräber nicht
Denkmale“ ist, für die Nekropole auf der Kaiserburg
in Eger interessiert. Herr Regierungsrat Sz.ombathy
ließ sich infolgedessen auf seinen Antrag von der
Zentralkommission nach Eger delegieren, um sich
vor der Wiederzuschüttung an Ort und Stelle von
dem Tatbestände zu überzeugen. Seine Ankunft in
Eger erfolgte am 30. November 1911, und sind die
Resultate seiner gründlichen, sachverständigen Nach-
prüfung in einem Gutachten an die Zentralkommis-
sion niedergelegt worden. Eine Abschrift dieses
Gutachtens hat Herr Regierungsrat Szombathy mir
mit einer Selbstlosigkeit, welche nicht genug her-
Kunstgeschichtliches Jahrbuch der k. k. Zentral-Kommission 1912.
vorliegt. Eine Steinpackung (59), unter welcher Ske-
lette gefunden worden waren, und welcher Wilhelm
in seinen Aufsätzen über die Grabungen auf der Egerer
Kaiserburg7) besonderen Wert beimißt, konnte Szom-
bathy nach nochmaliger genauerUntersuchung in keine
Beziehung zu den Skeletten bringen. Es konnte nur
festgestellt werden, daß es sich um eine in der Tiefe
von zirka T8 m unter dem jetzigen Niveau liegende,
etwa T2 m breite und von Süden nach Norden senk-
7) Vgl. die Zeitschrift: Unser Egerland. XV. Jahrg.,
S. 104 u. S. 129.
Beiblatt ■?
J. E. Jonas Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 1911
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sich eine kupfergrüne Färbung der Schläfenbeine,
herrührend wahrscheinlich von einem kleineren, der
Zerstörung total anheimgefallenen Schläfenringe.
Durch gütige Vermittlung des Herrn Hofrats
Tot.dt wurde der Vorstand der anthropologischen
und prähistorischen Abteilung des „Naturhistorischen
Hofmuseums“ in Wien, Herr Regierungsrat Josef
Szomeathy, welcher gleichzeitig Konservator der
„K. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
vorgehoben werden kann, zur beliebigen Verwendung
für den vorliegenden Bericht überwiesen.
Szombathy bestätigt im wesentlichen den von
mir weiter oben geschilderten und durch frühere Be-
richte der Zentralkommission mitgeteilten Befund.
Besonders erwähnt sei jedoch, daß er darauf hin-
weist, daß trotz der nach einem bestimmten Schema
erfolgten Bestattungsweise eine Anordnung nach
Art der germanischen Reihengräber nicht
Denkmale“ ist, für die Nekropole auf der Kaiserburg
in Eger interessiert. Herr Regierungsrat Sz.ombathy
ließ sich infolgedessen auf seinen Antrag von der
Zentralkommission nach Eger delegieren, um sich
vor der Wiederzuschüttung an Ort und Stelle von
dem Tatbestände zu überzeugen. Seine Ankunft in
Eger erfolgte am 30. November 1911, und sind die
Resultate seiner gründlichen, sachverständigen Nach-
prüfung in einem Gutachten an die Zentralkommis-
sion niedergelegt worden. Eine Abschrift dieses
Gutachtens hat Herr Regierungsrat Szombathy mir
mit einer Selbstlosigkeit, welche nicht genug her-
Kunstgeschichtliches Jahrbuch der k. k. Zentral-Kommission 1912.
vorliegt. Eine Steinpackung (59), unter welcher Ske-
lette gefunden worden waren, und welcher Wilhelm
in seinen Aufsätzen über die Grabungen auf der Egerer
Kaiserburg7) besonderen Wert beimißt, konnte Szom-
bathy nach nochmaliger genauerUntersuchung in keine
Beziehung zu den Skeletten bringen. Es konnte nur
festgestellt werden, daß es sich um eine in der Tiefe
von zirka T8 m unter dem jetzigen Niveau liegende,
etwa T2 m breite und von Süden nach Norden senk-
7) Vgl. die Zeitschrift: Unser Egerland. XV. Jahrg.,
S. 104 u. S. 129.
Beiblatt ■?