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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

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Jonas, J. E.: Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0219
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J. E. Jonas Bericht über die Ausgrabungsarbeiten aüf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 1911

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welche in jüngerer Zeit mit Ziegeln vermauert wor-
den ist (Fig. 30). Ein jüngerer Segmentbogen aus
Ziegelsteinen überträgt die vertikale Belastung auf
die Widerlager. Die Breite der Türöffnung beträgt
im Lichten 1’4 m, die Höhe bis zu den Widerlagern

rend, betreten haben. Lebensmittel konnten hinein-
getragen werden. Später, als sich der Wagenverkehr
immer mehr einführte, und als die Geschütze anfin-
gen, eine wichtige Rolle im Verteidigungswesen zu
spielen, konnte ein derartiges Tor natürlich nicht

Fig. 31 Raum H (Blick n. W.)

2-2 m. Die für Burgtore üblichen Breitenmaße sind
2—3 m, es kommen aber zuweilen bedeutend gerin-
gere Abmessungen bis zu 1 m vor, sodaß eine Tor-
breite von 14 m nicht unbedingt zu überraschen
braucht. Dies erscheint erklärlich, wenn man bedenkt,
daß der Personenfuhrwerksverkehr erst gegen Ende
des XV. Jhs. allgemeiner wird. In den meisten Fällen
wird man also die Burg zu Fuß oder zu Pferde, im
letzteren Falle wohl oft das Pferd am Zügel füh-

mehr genügen, und mag dies gerade vielleicht die
Veranlassung zur Anlage des neuen breiten Tores
gegeben haben, welches noch heute den Haupteingang
zur Burg bildet.

Der eben besprochenen Türöffnung ist zurzeit
nördlich ein kleiner Raum vorgelagert (H). Seine
Wände sind in Bruchsteinmaterial ausgeführt, der
obere Abschluß ist jedoch durch ein Tonnengewölbe
aus Ziegelsteinen bewirkt (Fig. 31). Die östliche,
 
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