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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 6.1912

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Jonas, J. E.: Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre 1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.19094#0220
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59.

J. E, Jonas Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Kaiserburg zu Eger im Jahre iqll

6o

jetzt mit einem Zugänge versehene Mauer ist nach
der Hofseite zu mit Ziegeln verblendet (Fig. 32).
Dieser Raum steht nicht frei. Er wird vielmehr oben
von der Böschung des westlichen Walles bedeckt.
Die Nord- und Ostwand scheinen nur errichtet wor-
den zu sein, um das Gewölbe als Träger des auf-
geschütteten Erdreichs zu stützen. Die Westwand
steht in keinem Mauerverbande mit der Nord- und
Südwand respektive nördlichen Kasemattenwand.

auf die Unterbringung eines derartigen Küchenraumes
innerhalb der jetzt noch anstehenden Wände des
Palas hin. Da aber Küchenräume unbedingt vorhan-
den gewesen sein müssen, da ferner die Darstellung
des Sebastian Münster von 1546 (Fig. 2) an der West-
seite des Palas zwei kleinere Anbauten zeigt, deren
einer mit einem großen Küchenschornstein versehen
ist, und schließlich eine zurzeit verschüttete Tür-
öffnung in der Westwand des Palas auf westlich an-

Fig. 32 Zugang zum Raum H vom Hofe aus (Blick n. W.)

Man konnte dadurch leicht verführt werden, die
Westwand für die westliche alte Ringmauer des
Merianschen Planes zu halten.

Ein weiteres Gebäude zeigt der Plan des
Merian an der Nordwestecke der Burganlage.
Über die Bestimmung dieses möglicherweise einer
verhältnismäßig jungen Zeit angehörigen Pläuschens
läßt sich schwer etwas sagen. Wahrscheinlich diente
es als Wohnraum für die Burgangestellten oder
Soldaten.

Schließlich fällt auf, daß dem Palas zurzeit
eigentliche Küchenräume fehlen. Es weist nichts

schließende Räumlichkeiten hinweist, so war mit
ziemlicher Sicherheit die Küche in einem unmittel-
bar an den Palas angrenzenden Anbau anzunehmen.
Dieser Anbau enthielt nach dem Grundrisse von
zirka 1672 drei Räumlichkeiten.

Dies sind die Anhaltspunkte, welche sich aus
den alten Plänen ergaben. Unabh ängig von diesen
stellte ich noch folgende Überlegungen an, welche
speziell auf die romanische Anlage Bezug haben.

Zunächst erscheint die Übereckstellung des
sogenannten „schwarzen Turmes“, der, nach seiner
in der Hohenstaufenzeit häufigen Mauertechnik zu
 
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