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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 3.1885

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Zimerman, Heinrich; Fiedler, Joseph: Urkunden und Regesten aus dem k. u. Haus-, Hof- und Staats-Archiv in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.5882#0326
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K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv.

LXXXVII

stiften zu Wienn, wann si in Hungern einkommen und
regieren ist.

Etlich röckh sind zu mesgewant umb gots willen
geben zu der pharrkirchen zu Ynnsprugg.

Das silberassach ist alles dem jungen fursten von
Mailanndt durch kaiser Maximilian verschafft und ge-
geben.

Kunigin Anna stat:
Irer gnaden leibclaidung und anschlag:

Ain guldin stuckh von tradgold des pe-
sten, 22 brabandisch elen, glat zue-
geschnitten und geschwänzt, je ain el
per 18 gülden, facit 396 gülden.

Ain stuckh von gespunnem gold, der-
gleichen gmacht, auch 22 brabandisch
elen, je aine per 13 gülden, facit 286 »

Vier samathine und seidine glat zuege-
schnitten und geschwänzt röckh: Ain
griener samat, 22 elen, aine per
2'/2 gülden, facit 55 »

Ain schwarzer idem 55 »

Ain kermasin, die elen per 4 gülden,

facit 88 »

Attlas kermasin, ain eil per 3 gülden,

facit 66 »

Guldin tuech zu verprämen, zu jedem
rockh 5 brabandisch elen, facit
20 eilen, aine per 13 gülden, thuet 260 »

Schauben oderJänger: Ain guldin stuckh,
16 brabandisch elen, aine per 1 3 gül-
den, facit 208 »

Ain samatine, auch 16 elen, aine per

2I/2 gülden, facit 40 »

Kermasin attlas, auch 16 elen, aine per

3 gülden, facit 48 »

Guldin tuech, die zwen jänger zu verprä-
men, 6 elen, aine per 1 3 gülden, facit 78 »

Und darunderhermle, werdengesteenbei 5o »

Und darunder guet zöbl, werden gesteen

bei 1300 »

Darunder guet mäder, werden gesteen bei 200 »

Ainfach jänger: Ain samatin von 16 elen,

aine per 2 gülden, facit 32 »

Attlas oder damast, 16 elen, aine per

2 gülden, facit 32 »

Tobin zu underzug, 64 elen zu baiden

jängern, thuet 64 »

Kermasin samat zu verprämen, 8 elen,

aine per 4 gülden, facit 32 »

Underröckh: Ainen guldingmusieretvon
pluemen, 12 brabandisch elen, aine
per 8 gülden, facit 96 »

Taffat zu underzug, 24 elen, aine per

*/2 gülden, facit 12 »

Seidin underröckh 3, jeder von 12 elen,

thuet 36 elen, aine per 2 gülden, facit 72 »

Taffat zu underzug, 72 elen, aine per

'/2 gülden, facit 36 »

Summarum 3516 gülden.
Parret und huet geschmückht sein vorhanden.

So hat ir gnad itzo leibclaidung wie hernachvolgt:
Ain guldin rockh von dratgold, iczt gemacht, vom kunig

Ferdinanndo, das guldin tuech per Sernteiner ge-
schickht. — Ain guldin schauben, rauch über rauch,
vast guet mit kostlichem schwarzen fueter, ist zöblen,
von Vnngern pracht. — Ain samat rosin granat, mit
drat guldin tuechflammen durch seidennater darauf ge-
legt, hat ir gnad umb ir gnad geld kauft. — Ain schwar-
zen Venedigischen samat zu ainem jänger, auch umb ir
gnaden gelt kauft, mit guldin tradgold die vordem virtl
und ermel underzogen. — Ain praun graulen damast,
mit guldin tuech verprämbt, auch um ir gnaden gelt
kauft. — Ain leberfarben samat mit guldem tuech, durch
den von Rogenndorff geben. — Ain leibfarben attlas
rockh, mit samat verprembt, schlecht. — Ain gelben
damast, mit samat verprembt, schlecht und sonst nicht.

Item noch zu fragen umb die röckh, so aus dem
seidenwerch, von Venedig besteh, gemacht sein, rosin
und leibfarb etc.

Item die underröckh auch zu beschreiben.

Stet zu kais. maj., ob ir maj. die vorgeschriben
new angeschlagen klaidung zusambt den alten, so itzo
vorhanden sein, geben oder darinn ain vergleichnus
machen welle etc.

Dweil aber kunigin Maria aus irer gnaden klai-
dungen erwachsen ist und deshalb von newem geklaidt
muess werden, ist sich zu versehen, kunigin Anna werde
auch dergleichen von neuem klaidt muessen werden.

Es folgt hierauf unter der Rubrik: Kunigin Anna
stat, irer gnaden frawenzimers person und klaidun-
gen etc. die Aufzählung der zum Hofstaate der Erzher-
zogin gehörigen Hofmeisterin, edlen und unedlen Jung-
frauen und der in deren Besitze befindlichen oder noch
anzuschaffenden Kleider, und zwar Hof- und Ehren-
kleider, Reitröcke, Schauben oder gefuetterte jänger,
schamlott husäggen, zuegeschnitten geschwänzte rockh,
Sammt zum Verprämen, Pelzwerk zum Unterfutter u.s.w.
Da jedoch alle diese Kleider bei Weitem nicht so kostbar
sind als die oben aufgezählten der Erzherzogin selbst
und auch sonst technisch nicht so Interessantes bieten
als jene, so unterbleibt hier deren ausführliche Aufzäh-
lung, an die sich im Original die Bemerkung schliesst :
Ob dann kais. maj. gefallen will dise vorgeschribne new
klaidungen zu den, so itzo vorhanden sein, stet zu irer
majestat etc.

In demselben Zusammenhange wurden dann offen-
bar noch mehrere andere Verzeichnisse angefertigt, so
ein Stat der personen, so in beder unser genedigisten
frawen kaiserin und kunigin zimer und hof gelifert und
underhalten sollen werden. In diesem erscheinen unter
Anderen: Jann, tappissier, 1 person; — maisterLarencz,
Schneider, 2 person; —■ maister Sixt, Schneider, 2 per-
son. Nach einer Randbemerkung wurde nämlich jedem
der beiden Letzteren ein Knecht, dem maister Larenntz
auch ein Lehrjunge gehalten, wogegen sie verpflichtet
waren, den genedigen frauen und auch dem frauen-
zimer die hofklaidung ze machen on ainich belonung.
Dann: Mahuska Prennwergers, tappessiers, sun. In
einem andern Verzeichniss der am Hofe der beiden Erz-
herzoginnen zu unterhaltenden Personen erscheinen die
vollen Namen der Hof Schneider: Maister Lorenncz Eber-
hartt, 3 personen; — maister Sixt Pawr, 2 personen;
— und des Hoftapissiers Janny Gowertt, 1 person. Ein
Verzeichniss der Stallparthei nennt ferner einen Hanns,
Schneider, 2 person, — und wieder den Tapissier Janyn
Gubärt, 2 person, 1 phert.
 
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