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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 3.1885

DOI Artikel:
Zimerman, Heinrich: Nachträge zu den im I. Bande dieses Jahrbuches veröffentlichten Urkunden und Regesten aus dem k. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv in Wien, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5882#0403
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CLXII

K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Arclüv.

b. Item das auch ein kleiner sigl gemacht, damit
die brief, so in gemeinen des Reichs Sachen ausgeen,
besiglt werden, das underscheid und erkanntnus hab
gegen dem Osterreichischen sigl.

Da^u in gleicher Weise wie oben bemerkt: Item
das kanzlersigl sol all missive siglen und des van Maincz
sigl sol siglen anstat der majestat.

c. Nachdem auch das camergericht laut der fur-
genommen Ordnung an einer beleiblichen stat gehalten
werden sol und nemlich jeczo zu Frannckfort, dabei,
dieweil ungezweifelt der kgl. hof nit alweg daselbs ge-
sein mag, ein eigne canzlei notdurftig ist, mus auch
ein besunder erkannt kgl. innsigl gemacht und dabei
gelassen, damit die gerichtlichen hendl besiglt werden.

Gleichzeitige Aufzeichnung der Kanzlei, Pap-, Maximiiiana
fasc. 40, Notizen des königlichen Secretärs und Fragmentarisches,
J. 16q. — Die obige beiläufige Datirung ergibt sich daraus, dass in den
Stücken, die auf dem Blatte von derselben Hand offenbar gleichzeitig
aufgeschrieben wurden, einerseits bereits von dem zu Worms im Jahre
i4q5 gehaltenen Reichstage die Rede ist, andererseits König Maxi-
milians Sohn, Philipp, überall nur als Erzherzog bezeichnet wird,
während derselbe im Jahre 1504 bereits König war und auch stets
als solcher genannt wird. Nach einer Bemerkung in einem dieser
Stücke, wonach sich der König verpflichtet habe, alle seine Reichs-
lehen am nächsten Frankfurtertage zu Maria Lichtmess bekannt ^u
geben, dürfte das Stück, da sich obige Angabe doch wohl nur auf
die am Wormsertage von i4q5 vereinbarte, aber später nicht zu
Stande gekommene Frankfurter Zusammenkunft von 1. Februar 1496
beziehen kamt, in das Ende des Jahres i4q5 zu setzen sein. — Vgl.
auch Reg. 56j von i4qj April 13, wo wahrscheinlich von denselben
drei Siegeln "die Rede ist.

3036 (Undatirt.)

Ver^eichniss der für König Maximilian I. vorzu-
nehmenden Bauten:

Vermerkt, was von lustgebewen jeez im fusstapfen
neben den notbewen für kuniglich majestat gebawet
und zugericht werden sollen:

Item am ersten sollen si den Kallenperg bawen, nem-
lich die porten darinne wider machen auch gemach,
stuben, camer und kuchen und sunst, wie wir das
Hannsen Geyrn bevolhen haben, zurichten, und
nemlich die gross mawr, so noch nit gar ausgemacht
ist, deckhen lassen, das der regen nit erfeile.

Item Yspertal und Posenpewg sollen si bawen lassen,
inmassen wie wir das angezaigt auch angefangen ist
und Hanns Geyr waist.

Item in dem ambthaws zu Gmunden sollen si hinden
hinaus auf den see ein lustig zimmer bawen und
zurichten lassen.

Item desgleichen den gejaidthuren am Jawrling hinder
sant Marien-Zell und darein ein lustig zimmer bawen
lassen.

Item si sollen auch unser sloss Burgkerstorff widerumb
zurichten und darein betgewant und ander notdurft
verordnen auch dahin ein pawrenstall für hundert
pferd und ein grosse pawrenkuchen von greben
pämen für unser hofgesind machen und die päch im
wald mit grundein und andern clainen vischen zu-
richten lassen.

Item Bruckh an der Leytten dasselb sloss zu bawen und

auch darein zimmer zu machen.
Item zu Tobel sol man auch stuben, camer und kuchen

für uns zurichten und neben dem bach, so daselbst

furrinnet, zwelf vischgruebel machen und darein

grundin, pfrillen und telben seezen.
Item si sollen uns auf unsern costen in dem goezhaws

Pawmgartenberg ein lustige esstuben und camer an

einander gegen dem garten, darzu ein aigen kuchen

bawen lassen.

Gleichzeitige Aufzeichnung der Kanzlei, Pap., Maximiiiana
fasc. 40, Notizen des königlichen Secretärs und b ragmentarisches,
f. 134. — Der obgenannte Hans Geyr erscheint in Reg. 5y6 von 14g7
November 11 als oberster Baumeister in Oesterreich und Mauthner
,u Ybbs und in der erstem Eigenschaft auch in Reg. 2245 von I4q8
Juni 8. — Vgl. ferner Reg. 2457. 2525 und 25o_i, in welch' letzterem
von dem Baue zu Persenbeug die Rede ist.

3037 (Undatirt.)

Ver^eichniss von in vier Truhen aufbewahrten Tap-
pisserien:

Vermerkt, was stuck von tappessereien und andern
tebichen in den vier nachberurten truhen behalten sein:

Nemlich in der ersten A.M.: Item 7 grosser und
klainer stuck von kunig Dauid. — Item 4 stuck von
kunig Priadius. — Item 3 stuck von kunig Valadius.

— Item 1 stuck von Vnnser lieben Frawen von der
Rutten Jesse. — Item ain stuck aller land der kgl. maj.
wappen und das Reich in der mitt. — 16 stuckh.

In der andern truhen B.N.: Item 4 stuck von Pria-
mus und Hector. — Item 3 stuck von Moyses. — Item
1 stuck vom Allexander. — Item 1 stuck de Circum-
cisione domini. — Item 1 stuck von grö'nen und weissen
quadrierten plumen. — Item 1 deckpethteppich tappes-
serei. — Item 1 stuck von gelben und grönen plümen.

— Item 1 stuck von sand Jörgen. — Item 1 stuck von
Troya, darinn man rennt und sticht. — Item I seidin
stuck von Olifernes und Judith. — Item 1 seidin stuck
von plümen. — Item 1 seidin stuck von Lazarus. —
17 stuckh.

In der dritten truhen C. O.: Item 24 klaine stuck
von allerlai personat. — Item 11 weisse stuck mit plu-
men, gejaiden und anderm, für thur. — Item 1 3 gröne
stuck, grosse und klaine, von grober seidin, für die
thur. — Item 3 rotte und gemeine stuck von Arras,
gemalt von rennen und personat. — Item 1 weisz leder
zü ubertecken. — 52 stuckh.

In der Vierden truhen D.P.: Item 11 fusztäpiss.

— Item 8 seidin, mit woll ausgeneet, gel(b), plaw, rott,
prawn und grön deckin. — Item 2 seidin einfach deckin,
ausgemusirt mit gel(b) und grön. — Item 13 schwarz
leinwatin gemalet umbheng und deckin. — Item 5
weisse leinwatin gemalt umbheng und deckin. — Item
1 rot alltartuch. — Item 10 gröne stückh banktuch,
kussin und andere mit plumen und personaten. — Item
4 stuck fusztappesserei. — 54 stuck.

Gleichzeitige Aufzeichnung der Kanzlei, Pap-, Maximiiiana
fasc. 40, Notizen des königlichen Secretärs und Fragmentarisches,
f. 10, 11.
 
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