RÖMISCHE MEDAILLONS.
Von
Dr. Friedrich Kenner.
(Schluss.)
Magnentius.
33o. Taf. I, Fig. 33o.
DN MAGNEN TIVSPFAVG. Brustbild von rechts, ohne Diadem und ohne Lorbeerkranz, im Mantel,
darunter auf beiden Achseln die Panzerklappen.
Rev. GLORIA RO MANORUM. Victoria von links, stehend; im langen Chiton und Mantel, einen Helm
auf dem Haupte, in der Rechten einen buschigen Lorbeerzweig, mit der Linken ein Vexillum aufstützend,
stellt sie den rechten Fuss auf den Rücken eines vor ihr sitzenden Gefangenen. Dieser trägt eine phrygische
Mütze auf dem Kopfe, anliegende Beinkleider, und hat die Hände auf dem Rücken zusammengebunden;
der Oberkörper ist vorgeneigt.
Perlenrand auf beiden Seiten, der Rand stellenweise alt beschnitten. Bronze, 34 Mm. Durchmesser,
3 Mm. dick, 21-04 Gr. Treffliche, sorgfältige Arbeit.
Aus der Sammlung Tiepolo. Mus.Theupoli ant. num., P. II, p. 823. — Arneth, Synopsis, p. 202,
Nr. i5, hier irrthümlich mit dem folgenden Medaillon unter der Reversaufschrift Victoria Romanorum
aufgeführt.
Cohen, VI, 331, Nr. 22.
Der Medaillon des britischen Museums (Grueber, p. 93, Nr. 4, pl. LXIII, 3) völlig abweichend.
D«'p" auf »eid.u M. durch Auf— des Raud.s »ttt Brou.e, j«, 24 Mm.
Durchmesser, 4 Mm. dick, 20-1 Gr. Feine, sorgfaltige
Arbeit.1
Herkunft unbekannt, augenscheinlich nachEckhel's
Tode erworben. — Arneth, Synopsis, p. 202, Nr. i5
(vergl. die Bemerkung oben zu 33o).
Die Kopfbedeckung des Gefangenen und seine engen
Beinkleider deuten dessen Herkunft aus dem Oriente an
und nöthigen, auch die Victoria, die Hauptfigur des Münz- solchen Hinweis auf
bildes, auf einen Sieg der Römer im fernen Osten zu beziehen. Es ist auffallen , ^
einer Münze des Magnentius zu finden, der mit dem Morgenlande nichts zu Stande, dass hier
mehr nicht einmal das ganze Abendland umfasste; doch erklart sie ^ ies ^ ^ ^ kriegerischen
der ältere Stempel eines Bronzemedaillons benützt wurde, den Kaiser ons a
1 Die Echtheit des Medaillons 331 steht ausser jedem Zweifel, während das Exemplar 330 aus der Sammlung Tiepolo,
wenn auch nicht gerade verdächtig, so doch wahrscheinlich übergangen und zugerichtet worden ist. ^
Von
Dr. Friedrich Kenner.
(Schluss.)
Magnentius.
33o. Taf. I, Fig. 33o.
DN MAGNEN TIVSPFAVG. Brustbild von rechts, ohne Diadem und ohne Lorbeerkranz, im Mantel,
darunter auf beiden Achseln die Panzerklappen.
Rev. GLORIA RO MANORUM. Victoria von links, stehend; im langen Chiton und Mantel, einen Helm
auf dem Haupte, in der Rechten einen buschigen Lorbeerzweig, mit der Linken ein Vexillum aufstützend,
stellt sie den rechten Fuss auf den Rücken eines vor ihr sitzenden Gefangenen. Dieser trägt eine phrygische
Mütze auf dem Kopfe, anliegende Beinkleider, und hat die Hände auf dem Rücken zusammengebunden;
der Oberkörper ist vorgeneigt.
Perlenrand auf beiden Seiten, der Rand stellenweise alt beschnitten. Bronze, 34 Mm. Durchmesser,
3 Mm. dick, 21-04 Gr. Treffliche, sorgfältige Arbeit.
Aus der Sammlung Tiepolo. Mus.Theupoli ant. num., P. II, p. 823. — Arneth, Synopsis, p. 202,
Nr. i5, hier irrthümlich mit dem folgenden Medaillon unter der Reversaufschrift Victoria Romanorum
aufgeführt.
Cohen, VI, 331, Nr. 22.
Der Medaillon des britischen Museums (Grueber, p. 93, Nr. 4, pl. LXIII, 3) völlig abweichend.
D«'p" auf »eid.u M. durch Auf— des Raud.s »ttt Brou.e, j«, 24 Mm.
Durchmesser, 4 Mm. dick, 20-1 Gr. Feine, sorgfaltige
Arbeit.1
Herkunft unbekannt, augenscheinlich nachEckhel's
Tode erworben. — Arneth, Synopsis, p. 202, Nr. i5
(vergl. die Bemerkung oben zu 33o).
Die Kopfbedeckung des Gefangenen und seine engen
Beinkleider deuten dessen Herkunft aus dem Oriente an
und nöthigen, auch die Victoria, die Hauptfigur des Münz- solchen Hinweis auf
bildes, auf einen Sieg der Römer im fernen Osten zu beziehen. Es ist auffallen , ^
einer Münze des Magnentius zu finden, der mit dem Morgenlande nichts zu Stande, dass hier
mehr nicht einmal das ganze Abendland umfasste; doch erklart sie ^ ies ^ ^ ^ kriegerischen
der ältere Stempel eines Bronzemedaillons benützt wurde, den Kaiser ons a
1 Die Echtheit des Medaillons 331 steht ausser jedem Zweifel, während das Exemplar 330 aus der Sammlung Tiepolo,
wenn auch nicht gerade verdächtig, so doch wahrscheinlich übergangen und zugerichtet worden ist. ^