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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
DOI Artikel:Köpl, Karl: Urkunden, Acten und Regesten aus dem k. k. Statthalterei-Archiv in Prag, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.5903#0489
K. k. Statthalterei-Archiv in Prag.
LXXXIX
8833 l599 August 25, Prag.
Die böhmische Hofkan^lei trägt Namens Kaisers
Rudolf II. dem Kaiserrichter der Altstadt Prag Johann
Platteis von Plattenstein auf, den Bürgern der Altstadt
Prag Daniel Holyan und dem Probierer Christoph zu
befehlen, dass sie alle Kleinode, welche Ulrich Kawka
Riiansky (von Rican) für eine bestimmte Summe bei
ihnen versetzt habe, sofort dem Altstädter Stadtgericht
übergeben, wo sie so lange bleiben sollten, bis die For-
derung eines jeden beglichen sein würde. — Decretum
Pragae 25. augusti etc. 1599.
Copialbuch Nr. 106, Fol. m, Nr. 54. Böhmisch. — lieber Ver-
anlassung der Gebrüder Wilhelm, Johann Christoph und Zdeniek
Leo Kawka Kicansky von Rican wird der vorstehende Befehl am
20. Mar; 161,0 mit dem Zusat\ wiederholt, dass der Kaiserrichter
auch dem Ulrich Kawka im Namen des Kaisers ja befehlen habe,
dass er die noch bei ihm befindlichen Kleinode selbst auf dem
Rathshause hinterlege. Der oben Probierer genannte Christoph wird
in dem ^weiten Schreiben als Münder (minezirz) bezeichnet. —
Decretum 20. martii etc. 1600. — Copialbuch Nr. 108, Fol. 241—25,
Nr. 48. Böhmisch.
8334 i$99 August 2j, Schloss Prag.
Kaiser Rudolf II. erneuert seinem Hofschwertfeger
Andreas Albrecht den dem Vorfahren desselben, dem
kaiserlichen Schwertfeger Laurenz Nero (Laurenczowi
Neronowy meezirzi nassemu) ertheilten Freibrief dahin,
dass er ungehindert das Schwertfegerhandwerk ausüben
dürfe und, wenn er mit dem kaiserlichen Hofe fortziehen
müsste, dass seine Gattin mit Gesellen das Gewerbe frei
weiter betreiben könne. Weiters stehe dem Albrecht be-
ziehungsweise seiner Gattin das Recht zu, auf dem
Prager Schlosse oder, wo es ihnen sonst zusagen würde,
einen offenen Laden tu halten. — Gegeben auf dem
Prager Schloss am Mittwoch nach Sanct Bartholo-
mäus i5gq.
Copialbuch Nr. 106, Fol. 10g, Nr. 47. Böhmisch.
8335 ('$99 vor August 2g.)
Georg Ramhaufsky richtet an Kaiser Rudolf II.
folgendes Bittgesuch:
Ich, aus den allerschlechsten und geringen Bohemen
einer, habe mit hülf des allmechtigen gottes wiewohl in
langwiriger zeit den grossen globum terrestrem mit
meiner eigenen hand verfertiget, welichen ich euer kais.
maj. unlengst presentirt, underthenigist bittende, euer
kais. maj. wollen denselben allergnedigist auch mich
mein armes weib und kinder in kaiserliche genaden an-
nehmen. Wofern ich mehrers euer kais. maj. zu gnedi-
gen gefallen mit meinen geringen und armen diensten
als ein getreuer und armer underthaner dienen könte,
bin ich in aller underthenigkeit bestes vleis bereit.
Orig., S 400/4 alt. — Auf der Rückseite von Kanjleihand:
lr maj. haben dem Ramhowsski für den globum terrae ainhundert
taler gnedigist bewilligt. 29. augusti 1599. Hierüber, Dt supra, fiat
ein königlicher beTeich. — In \wei gleichlautenden Gesuchen de
praes. 3i. August und 2. September i5gg \eigt Ramhaufsky der
böhmischen Kammer an, dass er diesen Sommer durch den Herrn
Vicekaniler des Königreiches Böhmen den grossen Globus, an dem
er mehr als ein Jahr lang gearbeitet habe, dem Kaiser habe
praesentiren lassen. Von dem kaiserlichen Rath Johann Ilanticius sei
ihm mitgetheilt worden, dass bereits ein kaiserlicher Befehl an die
Kammer ergangen sei, wieviel ihm für die Arbeit 7a geben sei. Er
bitte daher, die Kammer wolle veranlassen, dass ihm dieses Geld
möglichst bald zukomme; denn er habe wegen dieser Arbeit, die er
7»r Ehre des Vaterlandes und der böhmischen Nation unternommen
habe, viele Schulden machen müssen und möchte gern seine Wohl-
thäter wieder befriedigen. — Orig., ebenda. Böhmisch. — Am
4. September i5gg befiehlt Kaiser Rudolf II. dem Rentmeister in
Böhmen, dem Georg Ramhaufsky für den globum terrestrem
wo Thaler aus den Rentmeisteramtsgefallen sogleich \u befahlen.
— Concept, ebenda.
XII.
8336 i5gg August 2g, Schloss Prag.
Kaiser Rudolf II. ertheilt dem Hofmaler Wolf gang
Hoyer, der sich mit seiner Malerkunst sowohl von den
höheren als auch den niederen Ständen des Königreiches
Böhmen vielfach habe gebrauchen lassen, die Erlaubniss,
in den Prager und anderen königlichen Städten in Böh-
men mit seinem Gesinde die Malerkunst frei und unge-
hindert ausüben zu dürfen. — Gegeben auf dem Prager
Schloss am Freitag nach Sanct Bartholomäus i5gq.
Copialbuch Nr. 106, Fol. log1—110, Nr. 4H. Böhmisch.
8337 l$99 September 2, (Prag).
Die böhmische Hofkan^lei übersendet dem Kaiser-
richter der Neustadt Prag Simeon Kohaut alias Schwik
von Lichtenfeld die an Kaiser Rudolf II. gerichtete Supplik
des Goldschmieds Paul Suter, Bürgers der Kleinseite
Prags, mit der Weisung, die Witwe Dorothea Malowet^
zur Bezahlung der Schuld an Suter zu verhalten. —
Decretum etc. 2. septembris anno etc. 1599.
Copialbuch Nr. 106, Fol. Ii3'—ii4. Nr. 2. Böhmisch.
8338 i5gg November 22, Rakonit^.
Die böhmische Kammer theilt dem Hauptmann zu
Bürglitz und mutatis mutandis dem Hauptmann zuDobriX
mit, dass auf Befehl Kaisers Rudolf II. nicht nur die
Lage der Herrschaften Bürglit^, Zbirow, Königshof
und Tonnik sondern ausserdem auch die Grenzen und
die an die kaiserlichen Gründe und Forste angrenzenden
fremdherrlichen Grundstücke in einen Abriss und eine
Mappe gebracht werden sollten. Zu diesem Zwecke sei
vorgestern Symeon Podolsky von Podoli auf diese Herr-
schaften mit einem offenen Patente entsendet worden,
demzufolge er von den Hauptleuten und allen anderen
Beamten mit allem Nöthigen zu versehen und ihm alle
Assistenz zu leisten sei. Der Hauptmann möge das dies-
bezüglich Erforderliche veranlassen.
Concept. P 148I4 alt. Böhmisch.
8339 i5gg December 11.
Simeon Podolsky von Podoly legt den Eid als könig-
licher Geometer ab.
Copialbuch Nr. ng, Fol. 123. Böhmisch. — Oer aus Olmüt\
gebürtige Maler Simeon Podolsky hatte am 7. August i58g das
Prager Bürgerrecht erworben. InPamdtky archaeologicke a misto-
pisne«, XII, Sp. 40.) - Vgl. Reg. 8201 und 8338.
8340 1600 Februar 24, (Pilsen).
Die böhmische Hofkanzlei übersendet Namens
Kaisers Rudolf II. an die Prag-Neustädter eine Supplik
des kaiserlichen Hofdieners Octavian de Strada des
Aeliesten mit dem Auftrage, den Wilhelm Redlfester zur
Bezahlung seiner Schuld an Strada sammt den dar-
aus erwachsenen Kosten zu verhalten. — Decretum
24. februarii 1600.
Copialbuch Nr. 108, Fol. 4, Nr.36. Böhmisch. — Vgl. Reg. 8332.
8341 1600 März '> Pilsen-
Kaiser Rudolf II. bekennt, dass er den ehrnvesten
unsern getreüen lieben Hannsen Losanczen zue Freiden-
egg umb seiner taug- und geschickhlichkeit willen in
unsere dienst und bestallung, fürnemblich aber zu
unserm münzmaister alhie zu Prag und dann auch zu
mehrer befürderung der bergwerkh in Behem zu unserm
pergrath gnedigst an- und aufgenommen habe. . . .
m
LXXXIX
8833 l599 August 25, Prag.
Die böhmische Hofkan^lei trägt Namens Kaisers
Rudolf II. dem Kaiserrichter der Altstadt Prag Johann
Platteis von Plattenstein auf, den Bürgern der Altstadt
Prag Daniel Holyan und dem Probierer Christoph zu
befehlen, dass sie alle Kleinode, welche Ulrich Kawka
Riiansky (von Rican) für eine bestimmte Summe bei
ihnen versetzt habe, sofort dem Altstädter Stadtgericht
übergeben, wo sie so lange bleiben sollten, bis die For-
derung eines jeden beglichen sein würde. — Decretum
Pragae 25. augusti etc. 1599.
Copialbuch Nr. 106, Fol. m, Nr. 54. Böhmisch. — lieber Ver-
anlassung der Gebrüder Wilhelm, Johann Christoph und Zdeniek
Leo Kawka Kicansky von Rican wird der vorstehende Befehl am
20. Mar; 161,0 mit dem Zusat\ wiederholt, dass der Kaiserrichter
auch dem Ulrich Kawka im Namen des Kaisers ja befehlen habe,
dass er die noch bei ihm befindlichen Kleinode selbst auf dem
Rathshause hinterlege. Der oben Probierer genannte Christoph wird
in dem ^weiten Schreiben als Münder (minezirz) bezeichnet. —
Decretum 20. martii etc. 1600. — Copialbuch Nr. 108, Fol. 241—25,
Nr. 48. Böhmisch.
8334 i$99 August 2j, Schloss Prag.
Kaiser Rudolf II. erneuert seinem Hofschwertfeger
Andreas Albrecht den dem Vorfahren desselben, dem
kaiserlichen Schwertfeger Laurenz Nero (Laurenczowi
Neronowy meezirzi nassemu) ertheilten Freibrief dahin,
dass er ungehindert das Schwertfegerhandwerk ausüben
dürfe und, wenn er mit dem kaiserlichen Hofe fortziehen
müsste, dass seine Gattin mit Gesellen das Gewerbe frei
weiter betreiben könne. Weiters stehe dem Albrecht be-
ziehungsweise seiner Gattin das Recht zu, auf dem
Prager Schlosse oder, wo es ihnen sonst zusagen würde,
einen offenen Laden tu halten. — Gegeben auf dem
Prager Schloss am Mittwoch nach Sanct Bartholo-
mäus i5gq.
Copialbuch Nr. 106, Fol. 10g, Nr. 47. Böhmisch.
8335 ('$99 vor August 2g.)
Georg Ramhaufsky richtet an Kaiser Rudolf II.
folgendes Bittgesuch:
Ich, aus den allerschlechsten und geringen Bohemen
einer, habe mit hülf des allmechtigen gottes wiewohl in
langwiriger zeit den grossen globum terrestrem mit
meiner eigenen hand verfertiget, welichen ich euer kais.
maj. unlengst presentirt, underthenigist bittende, euer
kais. maj. wollen denselben allergnedigist auch mich
mein armes weib und kinder in kaiserliche genaden an-
nehmen. Wofern ich mehrers euer kais. maj. zu gnedi-
gen gefallen mit meinen geringen und armen diensten
als ein getreuer und armer underthaner dienen könte,
bin ich in aller underthenigkeit bestes vleis bereit.
Orig., S 400/4 alt. — Auf der Rückseite von Kanjleihand:
lr maj. haben dem Ramhowsski für den globum terrae ainhundert
taler gnedigist bewilligt. 29. augusti 1599. Hierüber, Dt supra, fiat
ein königlicher beTeich. — In \wei gleichlautenden Gesuchen de
praes. 3i. August und 2. September i5gg \eigt Ramhaufsky der
böhmischen Kammer an, dass er diesen Sommer durch den Herrn
Vicekaniler des Königreiches Böhmen den grossen Globus, an dem
er mehr als ein Jahr lang gearbeitet habe, dem Kaiser habe
praesentiren lassen. Von dem kaiserlichen Rath Johann Ilanticius sei
ihm mitgetheilt worden, dass bereits ein kaiserlicher Befehl an die
Kammer ergangen sei, wieviel ihm für die Arbeit 7a geben sei. Er
bitte daher, die Kammer wolle veranlassen, dass ihm dieses Geld
möglichst bald zukomme; denn er habe wegen dieser Arbeit, die er
7»r Ehre des Vaterlandes und der böhmischen Nation unternommen
habe, viele Schulden machen müssen und möchte gern seine Wohl-
thäter wieder befriedigen. — Orig., ebenda. Böhmisch. — Am
4. September i5gg befiehlt Kaiser Rudolf II. dem Rentmeister in
Böhmen, dem Georg Ramhaufsky für den globum terrestrem
wo Thaler aus den Rentmeisteramtsgefallen sogleich \u befahlen.
— Concept, ebenda.
XII.
8336 i5gg August 2g, Schloss Prag.
Kaiser Rudolf II. ertheilt dem Hofmaler Wolf gang
Hoyer, der sich mit seiner Malerkunst sowohl von den
höheren als auch den niederen Ständen des Königreiches
Böhmen vielfach habe gebrauchen lassen, die Erlaubniss,
in den Prager und anderen königlichen Städten in Böh-
men mit seinem Gesinde die Malerkunst frei und unge-
hindert ausüben zu dürfen. — Gegeben auf dem Prager
Schloss am Freitag nach Sanct Bartholomäus i5gq.
Copialbuch Nr. 106, Fol. log1—110, Nr. 4H. Böhmisch.
8337 l$99 September 2, (Prag).
Die böhmische Hofkan^lei übersendet dem Kaiser-
richter der Neustadt Prag Simeon Kohaut alias Schwik
von Lichtenfeld die an Kaiser Rudolf II. gerichtete Supplik
des Goldschmieds Paul Suter, Bürgers der Kleinseite
Prags, mit der Weisung, die Witwe Dorothea Malowet^
zur Bezahlung der Schuld an Suter zu verhalten. —
Decretum etc. 2. septembris anno etc. 1599.
Copialbuch Nr. 106, Fol. Ii3'—ii4. Nr. 2. Böhmisch.
8338 i5gg November 22, Rakonit^.
Die böhmische Kammer theilt dem Hauptmann zu
Bürglitz und mutatis mutandis dem Hauptmann zuDobriX
mit, dass auf Befehl Kaisers Rudolf II. nicht nur die
Lage der Herrschaften Bürglit^, Zbirow, Königshof
und Tonnik sondern ausserdem auch die Grenzen und
die an die kaiserlichen Gründe und Forste angrenzenden
fremdherrlichen Grundstücke in einen Abriss und eine
Mappe gebracht werden sollten. Zu diesem Zwecke sei
vorgestern Symeon Podolsky von Podoli auf diese Herr-
schaften mit einem offenen Patente entsendet worden,
demzufolge er von den Hauptleuten und allen anderen
Beamten mit allem Nöthigen zu versehen und ihm alle
Assistenz zu leisten sei. Der Hauptmann möge das dies-
bezüglich Erforderliche veranlassen.
Concept. P 148I4 alt. Böhmisch.
8339 i5gg December 11.
Simeon Podolsky von Podoly legt den Eid als könig-
licher Geometer ab.
Copialbuch Nr. ng, Fol. 123. Böhmisch. — Oer aus Olmüt\
gebürtige Maler Simeon Podolsky hatte am 7. August i58g das
Prager Bürgerrecht erworben. InPamdtky archaeologicke a misto-
pisne«, XII, Sp. 40.) - Vgl. Reg. 8201 und 8338.
8340 1600 Februar 24, (Pilsen).
Die böhmische Hofkanzlei übersendet Namens
Kaisers Rudolf II. an die Prag-Neustädter eine Supplik
des kaiserlichen Hofdieners Octavian de Strada des
Aeliesten mit dem Auftrage, den Wilhelm Redlfester zur
Bezahlung seiner Schuld an Strada sammt den dar-
aus erwachsenen Kosten zu verhalten. — Decretum
24. februarii 1600.
Copialbuch Nr. 108, Fol. 4, Nr.36. Böhmisch. — Vgl. Reg. 8332.
8341 1600 März '> Pilsen-
Kaiser Rudolf II. bekennt, dass er den ehrnvesten
unsern getreüen lieben Hannsen Losanczen zue Freiden-
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unsere dienst und bestallung, fürnemblich aber zu
unserm münzmaister alhie zu Prag und dann auch zu
mehrer befürderung der bergwerkh in Behem zu unserm
pergrath gnedigst an- und aufgenommen habe. . . .
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