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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 13.1892

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I. Theil: Abhandlungen
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Schlosser, Julius von: Eine Fulder Miniaturhandschrift der k. k. Hofbibliothek
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https://doi.org/10.11588/diglit.5884#0026
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Julius von Schlosser.

OD

p

ig. »De monogrammate, in quo Christi nomen comprehensum
est« (Fig. 32).

Die griechischen Buchstaben im P ergeben die Worte: O COTHP
IHCVC AAH0IA, deren Zahlzeichen die Zahl 1260 bilden. So viel Tage
(—S1/^ Jahre) lehrte Christus, am 1260. Tage flieht nach der Apoka-
lypse das Weib vor dem Drachen in die Wüste. Das X enthält die
Siglen: 0C XPC JHC (0soc, Xprjimjs, Itjou?) und ergibt die Zahl i335, nach
Daniel die Zahl der Tage, welche vom Untergange des Antichrist bis
zur Wiederkunft des Herrn verstreichen wird.

20. »De numero vicenario et quaternario deque eius sacramento«

Mystische Bedeutung der Zahl 24 (4 X 6 Quadrate): 24 Himmels-
sphären, 24 Stunden, 24 Bücher des Alten Testaments, 24 Aelteste etc.

21. »De numero centenario quadragenario quaternario eiusque
significatione« (Fig. 34).

In den vier Kreuzarmen befinden sich 144 Buchstaben, die Zahl
der Gezeichneten in der Apokalypse.

22. »De alleluia et amen, in crucis forma ordinatis« (Fig. 35).

Das kleine Kreuz in der Mitte enthält die Buchstaben des Wortes
Amen; die Buchstaben des Alleluja sind von dem Verse ausgefüllt:

Crux aeterna Dei es laus, vivis in arce polorum.

23. »De adoratione crucis ab opifice« (Fig. 36).

Die interessanteste Figur ist wohl diese letzte, welche den »Künst-
ler« Hrabanus, wie er sich selbst nennt, im Gebet vor dem Kreuze
kniend, zeigt. Das letztere ist eine einfache dunkelgrüne Figur ohne
die Gestalt des Gekreuzigten, der wir aber oben, jedoch wieder ohne
Kreuzstamm, begegneten. Beide Darstellungen ergänzen sich daher
gleichsam. Der knieende Hraban ist in der gleichen Mönchstracht wie
zu Anfang im Dedicationsbilde dargestellt. Die Schlussvignette dieses
Aufsatzes zeigt die Figur in Originalgrösse. Hraban erläutert sein Por-
trät mit folgenden Worten: »Imago vero mea, quam subter crucem

Fig. 35.

Fig. 36.
 
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