Eine Fuldcr Miniaturhandschrift der k. k. Hofbibliothek.
27
Die Regierungszeit Erzbischof Otgars von Mainz fällt endlich in die Jahre 826 bis 846. Der
Wiener Codex, dessen Originalität Schrift und sonstige Ausstattung beweisen, kann also nur innerhalb
der Jahre 831 und 840 entstanden sein.
Es liegt uns aber noch eine zweite Originalausfertigung vor, auf welche wir auch wegen des sach-
lichen Interesses, das sie bietet, näher eingehen müssen. Es ist dies Cod. reginae Christinae 124 der
Vaticana, dessen genaue Beschreibung ich ebenso wie die Vermittlung der Abbildungen Herrn Dr. Albert
Starzer, Mitglied des Istituto Austriaco di studj storici in Rom, verdanke.
Fig. 40. Zweites Widmungsbild des Vaticanus
(verkleinert).
Der Codex (37 : 28 Cm. gross) überragt durch seine prächtige Ausstattung - Goldschnft au
Purpurgrund — die Wiener Handschrift um ein Bedeutendes. Dagegen verrathen die Miniaturen der
letzteren eine bei Weitem festere und geübtere Hand als die fleissig aber mit zitternden, unsicheren
Contouren ausgeführten des Vaticanus. . ,
Das erste der beiden Widmungsbilder (Fol. 2', Fig. 39) stimmt in der Composition, scheinbar a e
nicht in der Bedeutung mit der bezüglichen Miniatur des Codex der Hofbibliothek überein. Del r -
nende Bischof ist hier ausdrücklich als MART1NVS, der Heilige von Tours, unter dessen Schutze ,a
4*
27
Die Regierungszeit Erzbischof Otgars von Mainz fällt endlich in die Jahre 826 bis 846. Der
Wiener Codex, dessen Originalität Schrift und sonstige Ausstattung beweisen, kann also nur innerhalb
der Jahre 831 und 840 entstanden sein.
Es liegt uns aber noch eine zweite Originalausfertigung vor, auf welche wir auch wegen des sach-
lichen Interesses, das sie bietet, näher eingehen müssen. Es ist dies Cod. reginae Christinae 124 der
Vaticana, dessen genaue Beschreibung ich ebenso wie die Vermittlung der Abbildungen Herrn Dr. Albert
Starzer, Mitglied des Istituto Austriaco di studj storici in Rom, verdanke.
Fig. 40. Zweites Widmungsbild des Vaticanus
(verkleinert).
Der Codex (37 : 28 Cm. gross) überragt durch seine prächtige Ausstattung - Goldschnft au
Purpurgrund — die Wiener Handschrift um ein Bedeutendes. Dagegen verrathen die Miniaturen der
letzteren eine bei Weitem festere und geübtere Hand als die fleissig aber mit zitternden, unsicheren
Contouren ausgeführten des Vaticanus. . ,
Das erste der beiden Widmungsbilder (Fol. 2', Fig. 39) stimmt in der Composition, scheinbar a e
nicht in der Bedeutung mit der bezüglichen Miniatur des Codex der Hofbibliothek überein. Del r -
nende Bischof ist hier ausdrücklich als MART1NVS, der Heilige von Tours, unter dessen Schutze ,a
4*