Leone Leoni's Medaillen für den kaiserlichen Hof.
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das Antlitz in jenem grossen Gemälde, welches Philippine l" ^"8^^schon bemerkt wurde, mit
Schaubette darstellt. In dem kleinen Bilde sind die üesi j ^ hsholknen Vortragsweise einen
ut Malier ungeachtet ctei uh
grosser Ehrlichkeit dargestellt; es macht datier uug
guten Eindruck auf uns. . _ „eCTenÜber der Medaille nicht unbe-
Der Unterschied im Alter der Dargestellten ist nun zwar g * ^ ^ die gleiche
trächtlich; doch finden wir auf dieser wie in den genannten Fort ^ feinen
Farbe des Haares, dieselbe Art, es zu tragen, die gleiche Lage u ^ ^ ^ ^ schon von
Mundwinkel. Aber Nase, Kinn und Wangen sind verschieden. ^ 0elblldniss merkbarer an-
der Wurzel an ziemlich breit, die Einsenkung ist dort sowie «" anders gestellt, weni-
gegeben, das Ende tritt mehr hervor als in der Medaille; die Nasenfluge
ger hoch hinaufgezogen und markirt als hier.
Sie tritt in den gemalten Bildnissen, wenn
sie gleich im Verhältnisse zu den übrigen
Zügen steht, mehr hervor; in der Medaille
erscheint sie zu klein. Die Wange ist in
jenen voll, oben infolge der Stärke der
Backenknochen breiter; in dieser verläuft
sie gleich flach und erscheint nur gegen Mund
und Kinn hin völler.
Wie dieser Vergleich lehrt, ist der
Unterschied des einen und des anderen Por-
träts aus dem Schnitt der Medaille zu erklä-
ren. Leone ging an der Nase und im oberen
Theile der Wange mit dem Stichel etwas
zu tief, sei es um Poren des Gusses zu decken,
oder indem er aus der Erinnerung und nach
seiner Weise scharf charakterisirte. Dadurch
verloren sich zwei charakteristische Merkmale
des Gesichtes und wurde das Vcrhältniss der
einzelnen Theile des Profiles gestört, die an
sich hohe Stirne tritt unverhältnissmässig
stark hervor
Die kleinen Gemälde verhalten sich zu
Medaille wie ein nach dem Leben ausge-
führtes und ein nach einer Skizze aus der
Fig. 11.
Ohrtes und ein nach einer Skizze aus der Wahrheit wenn sie auch
Erinnerung hergestelltes Porträt: erstere machen den ^^^^ttr Durchführung
unzulänglich dargestellt sind; an letzterem fühlt man ungeachtet der Meisterschatt
etwas Fremdartiges, Unbefriedigendes. Fertiastelluna das Mo-
Da unsere Erklärung auf dem Umstände beruht, dass Leone zur Zeit^de^f^ rnc recht-
en nicht mehr zur Hand gehabt habe, obliegt es uns, Gründe vorzubringen, die dies^ An™
^igen. Vorhin haben wfr dies nur aus der Beschaffenheit des Gusses und aus, **J>£^Z
^folgert, dass Leone jenen Guss trotz seiner FeMetcis^
Verfügung gewesen wäre, dass er ferner, da dies nicht der Fall war,
gestellt haben würde, wenn er das Modell noch besessen hätte. ^ ^ e
Dafür kann noch weiter angeführt werden, dass unser Exemplar (N^i5)^
0
ode
Dafür kann noch weiter angeführt werden, dass unser fcxempiar ^ o, » ~
»Binal zu sein scheint, welches existirt; wenigstens sind alle anderen, die bekann ^^ ^Zn
1« neuere Copien nach diesem; keines aber weist Merkmale auf, welche darauf s hliessen. ^
es vom ursprünglichen Wachsmodell, nicht von der ciselirten Onginalmedaille abgenomme
forden sei.
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das Antlitz in jenem grossen Gemälde, welches Philippine l" ^"8^^schon bemerkt wurde, mit
Schaubette darstellt. In dem kleinen Bilde sind die üesi j ^ hsholknen Vortragsweise einen
ut Malier ungeachtet ctei uh
grosser Ehrlichkeit dargestellt; es macht datier uug
guten Eindruck auf uns. . _ „eCTenÜber der Medaille nicht unbe-
Der Unterschied im Alter der Dargestellten ist nun zwar g * ^ ^ die gleiche
trächtlich; doch finden wir auf dieser wie in den genannten Fort ^ feinen
Farbe des Haares, dieselbe Art, es zu tragen, die gleiche Lage u ^ ^ ^ ^ schon von
Mundwinkel. Aber Nase, Kinn und Wangen sind verschieden. ^ 0elblldniss merkbarer an-
der Wurzel an ziemlich breit, die Einsenkung ist dort sowie «" anders gestellt, weni-
gegeben, das Ende tritt mehr hervor als in der Medaille; die Nasenfluge
ger hoch hinaufgezogen und markirt als hier.
Sie tritt in den gemalten Bildnissen, wenn
sie gleich im Verhältnisse zu den übrigen
Zügen steht, mehr hervor; in der Medaille
erscheint sie zu klein. Die Wange ist in
jenen voll, oben infolge der Stärke der
Backenknochen breiter; in dieser verläuft
sie gleich flach und erscheint nur gegen Mund
und Kinn hin völler.
Wie dieser Vergleich lehrt, ist der
Unterschied des einen und des anderen Por-
träts aus dem Schnitt der Medaille zu erklä-
ren. Leone ging an der Nase und im oberen
Theile der Wange mit dem Stichel etwas
zu tief, sei es um Poren des Gusses zu decken,
oder indem er aus der Erinnerung und nach
seiner Weise scharf charakterisirte. Dadurch
verloren sich zwei charakteristische Merkmale
des Gesichtes und wurde das Vcrhältniss der
einzelnen Theile des Profiles gestört, die an
sich hohe Stirne tritt unverhältnissmässig
stark hervor
Die kleinen Gemälde verhalten sich zu
Medaille wie ein nach dem Leben ausge-
führtes und ein nach einer Skizze aus der
Fig. 11.
Ohrtes und ein nach einer Skizze aus der Wahrheit wenn sie auch
Erinnerung hergestelltes Porträt: erstere machen den ^^^^ttr Durchführung
unzulänglich dargestellt sind; an letzterem fühlt man ungeachtet der Meisterschatt
etwas Fremdartiges, Unbefriedigendes. Fertiastelluna das Mo-
Da unsere Erklärung auf dem Umstände beruht, dass Leone zur Zeit^de^f^ rnc recht-
en nicht mehr zur Hand gehabt habe, obliegt es uns, Gründe vorzubringen, die dies^ An™
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^folgert, dass Leone jenen Guss trotz seiner FeMetcis^
Verfügung gewesen wäre, dass er ferner, da dies nicht der Fall war,
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Dafür kann noch weiter angeführt werden, dass unser Exemplar (N^i5)^
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Dafür kann noch weiter angeführt werden, dass unser fcxempiar ^ o, » ~
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es vom ursprünglichen Wachsmodell, nicht von der ciselirten Onginalmedaille abgenomme
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