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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 13.1892

DOI Heft:
I. Theil: Abhandlungen
DOI Artikel:
Boeheim, Wendelin: Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I. [1]
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.5884#0127
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Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I.

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Fig. 6.

Hervorragend erweist sich Kölderer's Talent in der Farbengebung. Er versteht es mit Meister-
schaft, seine Farben von der zartesten Tinte bis zur grellsten Wirkung zu steigern, wo dies geboten
erscheint. Bei leblosen Gegenständen: Geschützen, Lafetten, Werkzeugen etc. sucht er die Natur bis auf
die Textur des Materiales nachzuahmen. Dadurch sind auch die Arbeiten seiner Werkstätte leicht von
anderen zu unterscheiden. Ich denke, es werden sich nunmehr auch anderwärts Arbeiten dieses bedeu-
tenden Tiroler Meisters unschwer finden lassen.

Die folgenden Blätter des Codex sind mit Inventarien ausgefüllt, wie sie Freysleben in den ver-
schiedenen Jahren aufgestellt hatte, so jenes aus Städten und Schlössern in den vorderen Landen von
1495. Von der bereits erwähnten, schwulstigen Vorrede hiezu fehlt der vordere Theil, der jedoch im
Wiener Codex 10824 enthalten ist. Darauf folgt ein Inventarium des Zeuges in Städten und Schlössern
in Niederösterreich von 1500 und ein solches, im gleichen Jahre aufgestellt, über allen Zeug in den Erb-
landen. Die Aufzeichnungen reichen bis zum Jahre 1507. Auf den leeren Stellen der Blätter sind Ge-
schütze und Handfeuerwaffen gemalt, von welchen viele deutlich auf Kölderer!s Werkstätte weisen.
Die Blätter sind, wie erwähnt, in vollständigster Unordnung, so dass aus denselben eine Belehrung über
den Gegenstand nur im Einzelnen zu schöpfen ist.

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