Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 13.1892

DOI Heft:
I. Theil: Abhandlungen
DOI Artikel:
Boeheim, Wendelin: Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I. [1]
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.5884#0150
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
128

Wendelin Boeheim.

Bl. 10. Abbildung eines Hauptstückes aus Bronze mit queren Gliederungen, sonst ohne alle Ver-
zierungen. Das Rohr besitzt nur am Kammerstücke und zwar cylindrische Schildzapfen ohne An-
gussscheiben. An den Seiten des Mittelstückes finden sich bewegliche Klobenringe. Das Zündloch mit
seitlichem Schirm ist mit einem beweglichen Schuber zu schliessen. Das Geschütz ruht auf zwei be-
hauenen Kanthölzern; daneben liegen eine Zimmermannsaxt, ein grosser Bohrer, ein Schleppseil, ferner
ein Nagel, wie er zum Vernageln von Geschützen gebraucht wurde, endlich zwei eiserne Kugeln. Kugel-
dimension 3 g Cm. — Ueberschrift: »Der Körauf von der Anpruck.«

Der »Körauf von der Anpruck« (Innbrücke), unter Erzherzog Sigismund gegossen, erscheint
wahrscheinlich infolge unrichtiger Lesung zu öfteren Malen als »Roraff«. Auf dieses Rohr bezieht
sich die Stelle in den dem Bande beiliegenden Notizen. Im Uebergabsinventare von 1515 erscheint es
als »ain neu haubtstuckh«. Es ist somit um 1514 umgegossen worden, wobei es seinen Namen beibehielt.

Bl. 10'. Randverzierung mit Initiale V, wie die vorbeschriebenen. Unten sitzt auf einer Ranke
ein Pfau. — Inschrifttext:

Von Wildten hais ich der »Leopart«;

Mancher hat sich gefürchtet hart,
Dem ich bin khumen für sein haus;

Er must mit schad und schand heraus.
 
Annotationen