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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 13.1892

DOI Heft:
I. Theil: Abhandlungen
DOI Artikel:
Boeheim, Wendelin: Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I. [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5884#0156
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Wendelin Bocheim.

den Lahnnägeln an durch ein Gestänge mit dem Lafettenschwanz verbunden. Zum ersten Male findet
sich hier die Richtmaschine, welche, durch eine Kurbel bewegt, wahrscheinlich aus einer senkrecht ste-
henden Schraube ohne Ende besteht, welche in eine Zahnstange eingreift. Die plumpen Räder mit acht
Felgen sind mit sechs Reifschienen beschlagen. Die danebenstehende Protze ruht auf einer feststehenden
Achse und darüber ruhendem Reibscheit mit angebrachtem Protznagel. Die etwas geringer im Durch-
messer gehaltenen Räder sind ähnlich jenen an der Lafette. Die Achsen sind an das eiserne Deichsel-
gestänge geschnürt. Drittel sind nicht vorhanden. Neben dem Geschütze auf dem Boden liegen acht
eiserne Kugeln und die Kurbel der Richtmaschine. Kugeldimension 2-3 Cm. (Fig. 15). ^- Ueberschrift

als Titel: »Di scharfen metzen«; oben rechts auf dem Blatte liest man in gewöhnlicher Kanzleischrift das
Wort: »Scharfmetzen«, vermuthlich als Richtschnur für den Schreiber; zu beiden Seiten der Protz-
deichsel: »Di schön Sydonia«.

Bl. ig> Randverzierung mit Initiale P im Stile der vorherbeschriebenen. Unterhalb der Initiale
erscheint ein Kinderengel in Halbfigur, welcher die nach abwärts laufenden Ranken trägt. — In-
schrifttext :

»Polixena« man mich nennt,

Under den metzen wol erkennt.
Darumb das mich der teuer kaiser

Hat an dise gesellschaft her
Gestelt, bin ich im alle zeit

Berait zu seiner dinstberkait.

Bl. 20. Abbildung einer Scharfmetze, im Allgemeinen gleich der vorigen, jedoch ohne Protze.
Die Embleme des Kaisers ebenso wie die Cartouche stehen rechts seitwärts des Rohres; die Gliederungen
 
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