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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 13.1892

DOI issue:
I. Theil: Abhandlungen
DOI article:
Boeheim, Wendelin: Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I. [1]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.5884#0177
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Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I.

Blatt 83', 84, 84' und 85 sind leer.

Bl. 85'. Randverzierung im Stile der vorherbeschriebenen. Auf den unteren Ranken sitzt ein
auf einer Trompete blasender Knabe; vor ihm ein auf den Hinterfüssen stehender Bär. — Inschrifttext:

»Valkhonetl« von eisen geschmit

Fuert man unser hundert mit,
Wo man vill schuss in eil thain sol;

Dann wir mügen hitz leiden wol.

Bl. 86. Ueberschrift: »Eisne Valkhonetl«.

Oben: Abbildung eines Geschützes mit zwei eisernen, in ihrer Richtung etwas divergirenden Rohren,
anscheinend von der gleichen Länge und Kaliber wie jene metallenen Falkonetrohre, welche auf den
Blättern 57 bis 59' dargestellt sind. Die Rohre mit starken Köpfen, am Bodenstücke mit beweglichen
Ringen versehen, sind mit Mennig angestrichen und ruhen in einer schweren Blocklafette, welche keinen
Anstrich besitzt.

Zunächst darunter ist ein einzelnes solches Rohr auf dem Boden liegend dargestellt. Es besitzt
ein Stöckelabsehen mit Gerinsel und ist unangestrichen.

Zu unterst erblickt man ein einfaches metallenes Falkonet in einer gewöhnlichen angestrichenen
Blocklafette (Fig. 27).

Flg. 27.

Die eisernen Falkonete, in ihrer grössten Mehrzahl von Sebald Pögl am Törl erzeugt und von
Claus Ebner gebohrt, besassen keine Gabellafetten. Es war ein sehr handsames, immerhin aber bei
seinem geringen Kaliber wenig wirksames Geschütz. Den Vortheil der zu zweien angeordneten Fal-
konete erblickte man, wie auch die Legende andeutet, darin, dass immer beide Rohre zugleich geladen
werden konnten und dass sich bei verminderter Schusszahl eines Rohres die Gefahr des Erhitzens des-
selben verminderte.
 
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