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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 13.1892

DOI Heft:
I. Theil: Abhandlungen
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Boeheim, Wendelin: Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I. [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5884#0180
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Wendelin Boeheim.

Bl. 97 (63). Zehn Verschlussgehäuse mit Keilen, fünf Drehbassen und vier Hämmer, theilweise
unangestrichen.

Bl. 97'. Gleiche Darstellung.

Bl. 98. Gleiche Darstellung.

Bl. 98'. Gleiche Darstellung.

Blatt 99, 99', 100, 100' und 101 sind leer.

Bl. 101'. Ueberschrift: »Streitwegen«.

Randverzierung im Stile der vorherbeschriebenen, unten in symmetrischer Anordnung. Links
sitzt auf einer Ranke ein Falter, sogenannter »Sandhase«. — Inschrifttext:

Uns hat man genent die Streitwagen.

Wer uns braucht, wird wunder sagen.
Unserm herren dien wir mit vleis

Hierinn und daus in paradeys.
Funfundzwainzig mit strick und seil

Sein wir gericht in der eil.

Bl. 102. Nach der Höhe des Blattes: Abbildung eines gewöhnlichen schweren Leiterwagens mit
durch Eisengestänge festgestellten Achsen. Derselbe ist in Form eines Daches mit Leinwand (Plache)
von gelber Farbe bedeckt. An der hier sichtbaren linken Seite dieser Decke sieht man in einem Wappen-
schild den deutschen Königsadler mit dem Bindenschild im Herz; vorne den Bindenschild, bedeckt von
dem Erzherzogshute, in Farben ausgeführt. Auf dem oberen Theile der dachartigen Bedeckung ist
vorne und rückwärts ein Fähnchen aufgesteckt. Auf dem vorderen ist der Tiroler Adler, auf dem rück-

Fig. 3o.

wärtigen der Bindenschild gemalt. Der Wagen, dessen Leinwanddecke etwas aufgeschlagen dargestellt
ist, erscheint, so weit man in das Innere zu blicken vermag, vollkommen mit Fussknechten angefüllt,
welche mit ganzen oder halben blanken Harnischen bekleidet und mit Helmbarten bewaffnet sind. Die-
selben füllen, theils knieend und sitzend, theils stehend, den inneren Wagenraum. Die Form der Har-
nische wie der Stangenwaffen entspricht der Zeit um 1505. Bemerkenswerth ist die Form des Helmes
des sitzenden Knechtes, der im Nacken noch eine sogenannte Stielscheibe erkennen lässt (Fig. 3o).
 
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