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Wendelin Boeheim.
Wagen besitzt ein auf den Achsenstangen aufruhendes Dach, welches mit einem violett gefärbten Stoffe
bedeckt ist. Vorne und rückwärts sind Fähnchen aufgesteckt. Auf dem vorderen ist der deutsche
Königsadler, auf dem rückwärtigen der Bindenschild gemalt. An den oberen Leiterstangen hängen
beiderseits in Kloben schwere, wahrscheinlich mit Eisenblech beschlagene Panzerwände, welche mit je
drei Schiesslöchern versehen sind. Die vordere ist, um die Geschütze sichtbar werden zu lassen, hinauf-
geschlagen dargestellt. Unten an der Langwiede und an diese mit Stricken befestigt hangt ein Bohlen-
brett. Auf dem Boden liegt eine Zugwaage (Fig. 32).
Fig. 32.
König Maximilian hatte schon in seiner ersten Instruction an Freysleben, um 1491, die An-
fertigung von 50 Streitwagen nach einem von ihm verfassten Projecte angeordnet. In der zweiten In-
struction von 15001 verändert und vervollständigt er sein Project dahin, dass er nur 27 grosse anzufer-
tigen befiehlt, deren jeder mit nur zwei Kammerschlangen an der Seite und einer solchen rückwärts aus-
gerüstet werden sollten. Am Vordertheile des Wagens sollte die Munition gelagert werden und in der
Mitte so viel Raum bleiben, um daselbst eine grosse und zwei kleine Heerhütten (Zelte) sammt allem
Zugchör verpackt unterzubringen. In der That finden wir im Uebergabsinventar von 1515 sieben-
undzwanzig Streitwagen im Innsbrucker Zeughause, aber theils mit drei, theils mit fünf Kammer-
schlangen ausgerüstet, verzeichnet.
Bl. io3'. Abbildung eines Streitwagens, gleich den vorigen, nur mit Hinweglassung der Dach-
bedeckung und der Schutzwände. Der Wagen ist nur mit drei Kammerschlangen an der Seite armirt.
Bl. 104 (67). Abbildung eines Streitwagens, ganz gleich dem auf Blatt io3 dargestellten.
Bl. 104'. Abbildung eines Streitwagens, ganz gleich dem auf Blatt io3' dargestellten.
Blatt 105, 105' und 106 sind leer. 105 und 106 tragen die alte Paginirung 68 und 69.
Bl. 106'. Randverzierung im Stile der vorherbeschriebenen. Oben sitzt auf einer Ranke ein
Rothkehlchen.
Ueberschrift: »Blciden«. — Inschrifttext:
1 Jahrbuch II, Reg. 616.
Wendelin Boeheim.
Wagen besitzt ein auf den Achsenstangen aufruhendes Dach, welches mit einem violett gefärbten Stoffe
bedeckt ist. Vorne und rückwärts sind Fähnchen aufgesteckt. Auf dem vorderen ist der deutsche
Königsadler, auf dem rückwärtigen der Bindenschild gemalt. An den oberen Leiterstangen hängen
beiderseits in Kloben schwere, wahrscheinlich mit Eisenblech beschlagene Panzerwände, welche mit je
drei Schiesslöchern versehen sind. Die vordere ist, um die Geschütze sichtbar werden zu lassen, hinauf-
geschlagen dargestellt. Unten an der Langwiede und an diese mit Stricken befestigt hangt ein Bohlen-
brett. Auf dem Boden liegt eine Zugwaage (Fig. 32).
Fig. 32.
König Maximilian hatte schon in seiner ersten Instruction an Freysleben, um 1491, die An-
fertigung von 50 Streitwagen nach einem von ihm verfassten Projecte angeordnet. In der zweiten In-
struction von 15001 verändert und vervollständigt er sein Project dahin, dass er nur 27 grosse anzufer-
tigen befiehlt, deren jeder mit nur zwei Kammerschlangen an der Seite und einer solchen rückwärts aus-
gerüstet werden sollten. Am Vordertheile des Wagens sollte die Munition gelagert werden und in der
Mitte so viel Raum bleiben, um daselbst eine grosse und zwei kleine Heerhütten (Zelte) sammt allem
Zugchör verpackt unterzubringen. In der That finden wir im Uebergabsinventar von 1515 sieben-
undzwanzig Streitwagen im Innsbrucker Zeughause, aber theils mit drei, theils mit fünf Kammer-
schlangen ausgerüstet, verzeichnet.
Bl. io3'. Abbildung eines Streitwagens, gleich den vorigen, nur mit Hinweglassung der Dach-
bedeckung und der Schutzwände. Der Wagen ist nur mit drei Kammerschlangen an der Seite armirt.
Bl. 104 (67). Abbildung eines Streitwagens, ganz gleich dem auf Blatt io3 dargestellten.
Bl. 104'. Abbildung eines Streitwagens, ganz gleich dem auf Blatt io3' dargestellten.
Blatt 105, 105' und 106 sind leer. 105 und 106 tragen die alte Paginirung 68 und 69.
Bl. 106'. Randverzierung im Stile der vorherbeschriebenen. Oben sitzt auf einer Ranke ein
Rothkehlchen.
Ueberschrift: »Blciden«. — Inschrifttext:
1 Jahrbuch II, Reg. 616.