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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 13.1892

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I. Theil: Abhandlungen
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Boeheim, Wendelin: Die Zeugbücher des Kaisers Maximilian I. [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5884#0184
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158

Wcndelin Boeheim.

Am 5. Juli 1515 berichtet die Raitkammer an Kaiser Maximilian I.: Von den Bleiden oder Schleu-
dern sei nur eine zu Innsbruck, nämlich die grosse, worauf der Kaiser den Esel habe werfen lassen.
Auch sei Seil und Eisenwerk dazu da; der Schwankbaum aber sei von Holz.' Die Verwendung der
Schleudermaschinen: Arcubalisten, Katapulten, Sturmböcke etc., welche im Mittelalter unter der Ge-
sammtbenennung Antwerk (antwerch) verstanden werden, läuft ununterbrochen vom Alterthume bis
ans Ende des Mittelalters fort.

Blatt 107' und 108 sind leer.

Bl. 108'. Rand Verzierung im Stile der vorherbeschriebenen. Unten ein nach abwärts schweben-
der Vogel.

Ueberschrift: »Sturmpruck«. — Inschrifttext:

Khein wassergrab was nie so weit,

In aim schrit ich darüber schreit
Und lass ein heer auf meinem ruck

Darüber geen; darumb hais ich ain pruck.

Fig. 34.

Bl. 109 (70). Abbildung einer sogenannten Sturmbrücke aus behauenen Balken. Dieselbe besteht
aus einem niederen Gestelle auf Rädern, über welchem sich, von Streben in seiner Lage erhalten, der
schief stehende Krahnbalken erhebt. Die eigentliche Brücke besteht aus Pfosten, welche durch hölzerne
Döbel verbunden und durch Eisenstangen verstärkt sind. Sie ist in Verbindung mit der Achse des Ge-
stelles und wird durch Seile, welche über Rollen des Krahnbalkens laufen, aufgezogen. Zum Aufzug

1 Jahrbuch II, Statthalterei-Archiv Innsbruck, Missiven 1515, f. 19, Reg. 1202.
 
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