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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 13.1892

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I. Theil: Abhandlungen
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Riegl, Alois: Ältere orientalische Teppiche aus dem Besitze des Allerhöchsten Kaiserhauses
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https://doi.org/10.11588/diglit.5884#0323
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Aeltere orientalische Teppiche.

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fessorWahrmund's Unheil kein wesentliches Bedenken obwaltet. Herr Professor Wahrmund hatte auch
die Güte den Text zu bestimmen. Hienach haben wir es mit einer Seite aus dem Diwan des Häfiz zu
thun, und zwar enthält dieselbe sechs Doppelverse vom Anfang des Ghasels, gereimt in £ d (bäz äjaed),
Nr. 153, Rosenzweig, Bd. I, p. 696, beginnend mit »zyht chodschaestEe zaemänl, o über die glückliche
Stunde« bis inclusive Vers »tschy dschaeur'hä kaeschidamd, welche Gewaltthaten sie erlitten«. (Die
Doppelverse bei Rosenzweig 5 »aegaer nas daer chcem« und 7 »syryschk-y mabn« fehlen hier.)

Fig. 3. Miniatur aus einem persischen Manuscript des XV. Jahrhunderts im Escurial.

Die Betrachtung der im Miniaturbilde enthaltenen Reiter und Jagdthiere ergibt die augenfälligsten
Uebereinstimmungen mit den Figuren des Jagdteppichs. Nur die über dem Hügelterrain links oben auf-
tauchenden Zuschauer fehlen auf dem Teppich sowie auch die verschiedenfarbige Abstufung des
Terrains, wogegen das Innenfeld des Teppichs einen flach gehaltenen einfärbigen Grund erheischte.

Betrachten wir zuerst die Reiter. Schon ihre Tracht ist die gleiche wie auf dem Jagdteppich. Derselbe
Turban mit Straussenfeder, der rosettenbesetzte Gürtel und dieselben Waffen. Dagegen fallen einige
Abweichungen wenig ins Gewicht, wie z. B. dass die Obergewänder blos bis zum Gürtel zu reichen

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