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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 13.1892

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Wickhoff, Franz: Die italienischen Handzeichnungen der Albertin, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5884#0596
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CLXXVI

Die italienischen Handzeichnungen der Albertina.

Nachbildungen Braun's in Aller Händen sind, pudern
so oft reproducirt, von Passavant, Waagen und
Anderen beschrieben und besprochen wurden, eine weit-
läufige Beschreibung vermieden, nur die Titel gegeben,
Passavant- und Waagen-Nr. ^ugeset^t und war be-
müht, die Abbildungen möglichst lückenlos %u verzeich-
nen, um die Identificirungin allen Fällen zu ermöglichen.
Ich habe sie in der Reihenfolge der Inventarnummern,
wie sie sich in den Bänden 4 und 5 ursprünglich folgten,
verzeichnet. Gegenwärtig sind diese Bände in S. R. IV,
IV A, IV B, V, VA, V B, VC aufgelöst und in den-
selben die Zeichnungen mit durcheinander geworfenen
Nummern regellos vertheilt.

Auch dasjenige, was ich im I. Theile über die
Anlage dieses Verzeichnisses gesagt, soll ebenso für
diesen II. Theilgelten. So bleibt mir nur übrig, meinem
Freunde Mori^ Dreger für seine vortrefflichen Vor-
arbeiten, die ich wieder benutzen konnte, sowie dem
Herrn Bibliothekar Franz Malcher und dem Herrn
Galerieassistenten Dr. Josef Med er für ihre freund-
liche Unterstützung, endlich dem Obersthofmeister-

amte Sr. k. und k. Hoheit des Herrn Erzherzogs
Albrecht für die gnädige Bewilligung zur Herstellung
der Abbildungen meinen wärmsten Dank auszusprechen.

Schliesslich muss ich einen Irrthum in den Zu-
schreibungen des I. Theiles berichtigen. Ich hatte dort
angegeben, die unter dem Namen des Montagna aus-
gestellte Zeichnung S. L. 12 rühre nach einer Bestimmung
J. P. Richter's von Giolfino her. Richter machte
mich aufmerksam, dass das ein Irrthum war. Die Tafel,
welche nach dieser Zeichnung ausgeführt wurde, fand
er in der Kirche zu Malcesine; sie bildete einen Orgel-
flügel in S. Maria in Organo in Verona. V a s ari
(ed. Sansoni, V, 310 f.) beschreibt sie, wie folgt, in
seinen Notizen über Francesco Morone: y>Essendo
poi Francesco amicissimo e come fratello di Giro-
lamo dei Libri, pittore e miniatore, presero a lavo-
rare insieme le portelle degli organi di Santa Maria in
Organo de'frati di Monte Oliveto: in una delle quali
fece Francesco, nel di fuori, un San Benedetto vestito
di bianco e San Giovanni Evangelista«. (vgl. Pozzo,
La vita de'pittori etc. veronesi, p. jo).

Nachträge \um I. Theil.

Tiepolo Giov. Battista.

S. V. 404: Enthauptung des Täufers (Breit-
bild, oben abgerundet und durch ein untergeklebtes Blatt,
das später übermalt wurde, zum Rechteck ausgestaltet).
Rechts auf Stufen steht neben dem auf dem Boden liegen-
den Körper des Täufers der Henker und legt das abge-
schlagene Haupt in die Schüssel, welche ihm das über
die Stufen heraufschreitende Mädchen entgegenstreckt.
Rechts hinter dem vergitterten Fenster zwei Zuschauer.

H. 22"j, Br. 36'4; (Kreide) Feder, braun lavirt, weiss gehöht.

Nicht von Tiepolo.

S. V. 41%: Jüngling,in einen Mantel gehüllt,
auf einer Balustrade nach links sitzend, eine grosse
Schrifttafel vor sich, in Untersicht.

H. 28, Br. iq'4; blaues Papier; Kreide, weiss gehöht.

Eigenhändig.

Bertoli Antonio Daniele.

S. V. 426: Der heil. Augustin, Halbfigur, mit
der Feder in der Rechten, die Linke auf einem Buche.
H. 2rj, Br. 16; graue Pinsel-Zeichnung.

Sirani Elisabeta, geb. zu Bologna 163g, f da-
selbst i665.

S.B.56$: Die heilige Familie (überhöht). Links
sitzt Maria, nach rechts gewendet, und lehnt ihre Wange
an die des Kindes, welches zu ihrer Linken auf einer
Balustrade hockt, über die sich links auch Josef vorlehnt.

H. 26S, Br. 23-]; Kreide.

Eigenhändig.

S. B. 564: Die heilige Familie (Breitbild),
Halbfiguren. Mitten sitzt die heil. Jungfrau, das Kind
umfassend, welches ihren Schleier lüftet. Links unten der
Kopf eines Engelputto; darüber der heil. Josef. Rechts
unten der Kopf des Johannesknaben; darüber Elisabeth.

H. 3-7, Br. iv3; Röthel.
Eigenhändig.

S. B. 565: Die heilige Familie (Breitbild).
Rechts Maria, links Josef, beide in Halbfigur; zwischen
ihnen sitzt das nackte Kind auf einem Polster.

H. io-8, Br. i3-5; Röthel.

Eigenhändig.

S. B. 566: Der zwölfjährige Jesus unter den
Schriftgelehrten (Hochbild). Der Knabe sitzt mitten
auf einem hohen Stuhle; rings herum im Halbkreise,
sitzend und stehend, die Schriftgelehrten. Von rechts
kommen Maria und Josef herbei.

H. 35'3, Br. 20'7; braunes Papier; Kreide, braun lavirt,
weiss gehöht, quadrirt. Alte Schrift: ELIZABET SIRANI und:
10 AB.

Eigenhändig, nach einer älteren ferraresischen Com-
position der Richtung des Ma^^olino copirt oder einer
solchen nachempfunden.

S.B.56j: Die Taufe Christi(Breitbild). Mitten
im Jordan kniet Christus links auf einem Steine. Der
Täufer giesst die Schale über seinem Haupte aus. Dar-
über schwebt die Taube und erscheint die Halbfigur
Gott Vaters. Zu beiden Seiten zahlreiche Täuflinge
und Zuschauer.

H. 26, Br. 38-5; (Metallstift) braune Piuse Zeichnung. Alte
Schrift: Sirany und: Nr. 598 noury. War nach dieser Aufschrift bei
Nourry, nach dem Inventar der Albertina auch bei Cro\at.

Eigenhändig.

S. B. 568: Ei ne heil. Nonne (Hochbild) kniet
nach rechts in offener Halle vor einem Altare, auf dem
ein Crucifix steht.

H. 3rg, Br. 26S; Röthel.

S. B.56g: Puttenfries. Acht Flügelputti schleppen
Gefässe und führen einen Bock, den einer von ihnen
besteigen will.
 
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