Peter Flötner als Plastiker und Medailleur.
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6. Marsus, »des Erdwoners (Heriwons) son, ein Jüngling frisch und wohlgethan«, welchem die
Länder an der Ost- und Nordsee gehorchten. »Mit Bogen, Schwert und Barsen« wusste er die Seinen
wohl zu schützen, war hocherfahren in allen ritterlichen Künsten und lebte gleichzeitig mit Baläos VIII.
von Babylon.
Junger Kriegsheld, von vorne gesehen, gekrönt und geharnischt mit umgelegtem Mantel; die
Rechte hält einen Bogen, die Linke einen mit bedeutungslosem Zierat versehenen Schild vor die Brust.
An der linken Seite ein Köcher.
Hier sind die Anklänge an den Holzschnitt wieder deutlich. Der gekrönte jugendliche Kopf,
Schild und Bogen, die Stellung der Beine erinnern daran; dagegen ist die Bewegung der Hände, die
Stellung des Schildes (auf dem Holzschnitte auf dem Boden aufsitzend), die Rüstung vielfach ver-
schieden und an Stelle des Schwertes, welches der
Holzschnitt zeigt, ist der Köcher getreten, welch
letzterer Umstand darauf hinzudeuten scheint, dass
der Künstler seine im Holzschnitt ausgeführte Zeich-
nung zu verbessern bestrebt war.
7. Gambrivius, ein starker Held, untadelig und
voll hohen Gerechtigkeitssinnes, »hat das Bierbrewen
erst bedacht«, das er von Osiris und Isis erlernt hatte;
lebte mit König Beloch X. von Assyrien.
Alter Mann mit langem Barte, das Haupt mit
Hopfenlaub umkränzt, fast ganz von rechts, in schrei-
tender Stellung. Er ist geharnischt, mit einem Schwert
umgürtet und mit einem Mantel umhangen, dessen
eines Ende er in seiner Rechten hält, während die
Linke auf eine rechts vor ihm liegende Garbe von
Gerstenkorn hinweist. Zu seinen Füssen links ein
mit Federn geschmückter Helm.
Gegenüber dem Holzschnitte (s. Fig. 12) er-
scheint das Relief als eine unzweifelhafte Anlehnung;
nur ist hier die Figur reicher gewandet und zierlicher
bewegt. Wesentlich gleich ist bei beiden Figuren der
Kopf, der sonst nicht verwendete Panzerkragen und
die beiden Attribute auf dem Boden. Dagegen ist im
Relief der Mantel hinzugekommen, das Motiv der Be-
wegung ein verschiedenes und die Aufnahme mehr
von der Seite statt von vorne.
8. Suevus, »von dem die edlen alten Swaben
ihm Ursprung und ihrn namen haben«, beherrschte die Elbegegend vom Rheine bis zum Meere und
wandte neben dem Kriege auch dem Ackerbau sein Augenmerk zu; lebte zur Zeit, »da Balaeus, Belochi
son, regiert das reich zü Babylon«.
Jüngerer Mann mit am Hinterhaupt schopfartig zusammengebundenem Haare, geharnischt, mit
einem Mantel umgethan, von vorne, der Kopf mehr von links aufgenommen. Die Rechte liegt auf
einem auf dem Boden aufstehenden, mit drei über einander gestellten schreitenden Löwen geschmückten
Schilde; die Linke hält eine Lanze. Im Hintergrunde ein Bauernhaus und auf dem Felde davor Acker-
gerath.
Auch hier ist die Anlehnung an den Holzschnitt (s. Fig. i3) unverkennbar; so sind namentlich
der Kopf mit seiner eigenartigen Frisur, die Stellung der Beine und das Ackergeräth beibehalten;
Mantel und Lanze fehlen dagegen auf dem Holzschnitte und der Schild mit den drei Löwen ist dort
zu Häupten des Bildes als Emblem angebracht.
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6. Marsus, »des Erdwoners (Heriwons) son, ein Jüngling frisch und wohlgethan«, welchem die
Länder an der Ost- und Nordsee gehorchten. »Mit Bogen, Schwert und Barsen« wusste er die Seinen
wohl zu schützen, war hocherfahren in allen ritterlichen Künsten und lebte gleichzeitig mit Baläos VIII.
von Babylon.
Junger Kriegsheld, von vorne gesehen, gekrönt und geharnischt mit umgelegtem Mantel; die
Rechte hält einen Bogen, die Linke einen mit bedeutungslosem Zierat versehenen Schild vor die Brust.
An der linken Seite ein Köcher.
Hier sind die Anklänge an den Holzschnitt wieder deutlich. Der gekrönte jugendliche Kopf,
Schild und Bogen, die Stellung der Beine erinnern daran; dagegen ist die Bewegung der Hände, die
Stellung des Schildes (auf dem Holzschnitte auf dem Boden aufsitzend), die Rüstung vielfach ver-
schieden und an Stelle des Schwertes, welches der
Holzschnitt zeigt, ist der Köcher getreten, welch
letzterer Umstand darauf hinzudeuten scheint, dass
der Künstler seine im Holzschnitt ausgeführte Zeich-
nung zu verbessern bestrebt war.
7. Gambrivius, ein starker Held, untadelig und
voll hohen Gerechtigkeitssinnes, »hat das Bierbrewen
erst bedacht«, das er von Osiris und Isis erlernt hatte;
lebte mit König Beloch X. von Assyrien.
Alter Mann mit langem Barte, das Haupt mit
Hopfenlaub umkränzt, fast ganz von rechts, in schrei-
tender Stellung. Er ist geharnischt, mit einem Schwert
umgürtet und mit einem Mantel umhangen, dessen
eines Ende er in seiner Rechten hält, während die
Linke auf eine rechts vor ihm liegende Garbe von
Gerstenkorn hinweist. Zu seinen Füssen links ein
mit Federn geschmückter Helm.
Gegenüber dem Holzschnitte (s. Fig. 12) er-
scheint das Relief als eine unzweifelhafte Anlehnung;
nur ist hier die Figur reicher gewandet und zierlicher
bewegt. Wesentlich gleich ist bei beiden Figuren der
Kopf, der sonst nicht verwendete Panzerkragen und
die beiden Attribute auf dem Boden. Dagegen ist im
Relief der Mantel hinzugekommen, das Motiv der Be-
wegung ein verschiedenes und die Aufnahme mehr
von der Seite statt von vorne.
8. Suevus, »von dem die edlen alten Swaben
ihm Ursprung und ihrn namen haben«, beherrschte die Elbegegend vom Rheine bis zum Meere und
wandte neben dem Kriege auch dem Ackerbau sein Augenmerk zu; lebte zur Zeit, »da Balaeus, Belochi
son, regiert das reich zü Babylon«.
Jüngerer Mann mit am Hinterhaupt schopfartig zusammengebundenem Haare, geharnischt, mit
einem Mantel umgethan, von vorne, der Kopf mehr von links aufgenommen. Die Rechte liegt auf
einem auf dem Boden aufstehenden, mit drei über einander gestellten schreitenden Löwen geschmückten
Schilde; die Linke hält eine Lanze. Im Hintergrunde ein Bauernhaus und auf dem Felde davor Acker-
gerath.
Auch hier ist die Anlehnung an den Holzschnitt (s. Fig. i3) unverkennbar; so sind namentlich
der Kopf mit seiner eigenartigen Frisur, die Stellung der Beine und das Ackergeräth beibehalten;
Mantel und Lanze fehlen dagegen auf dem Holzschnitte und der Schild mit den drei Löwen ist dort
zu Häupten des Bildes als Emblem angebracht.