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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 13.1898

DOI Artikel:
Weber, Georg: Die Hochdruck-Wasserleitung von Laodicea ad Lydum
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Wolters, Paul: Vasen aus Menidi, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.39819#0023
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Wolters, Vasen aus Menidi. 13

Herrn Ed. Purser, dem Generaldirektor der Smyrna-A'idin-Eisenbahn, auszudrücken,
nicht nur für die Erleichterungen, die er mir auf meinen Ausflügen stets gewährte,
sondern ganz besonders auch für die mir gestattete Einsicht in die einschlagenden
Eisenbahnpläne, deren Wichtigkeit bei der gegenwärtigen Arbeit niemand ent-
gehen wird.
Smyrna. G. Weber.

VASEN AUS MENIDI.
(Tafel 1.)
Bei der im Jahre 1879 erfolgten Freilegung des Kuppelgrabes in Menidi
fanden sich aufser mykenischen auch eine ganze Anzahl späterer Vasenscherben
und anderer Fragmente von Thon. Sie kamen natürlich nicht im eigentlichen
Grabgewölbe zum Vorschein, wohl aber in dem offenen, hinein führenden Gange,
und ihr Fund ist kein ganz zufälliger, sondern durch ihre ehemalige Verwendung
an diesem Orte bedingt. In der Veröffentlichung unseres Instituts über die Aus-
grabung1 haben diese Reste sowohl im Bericht Eolling’s (S. 4fT.) ihre Erwähnung
gefunden, als auch eine systematische Durchmusterung von Furtwängler erfahren
(S. 48 ff.), allerdings vor ihrer vollständigen Reinigung und Zusammensetzung. Aber
auch von diesem Umstande abgesehen überwog begreiflicher Weise damals das
Interesse an den noch fremdartigen mykenischen Funden weitaus und stellte diese
obendrein sehr zertrümmerten jüngeren Überbleibsel ganz in den Schatten. Man
durfte sich zunächst begnügen, aus ihnen die nötigsten Schlüsse über die Art und
Zeit der Schliefsung des Grabes und die längere Dauer des hier geübten Toten-
kultes zu ziehn2. Inzwischen war ein Teil der Bruchstücke besser gereinigt und
auch Einiges zusammengesetzt worden, ohne jedoch besondere Aufmerksamkeit zu
erwecken3.
Ich verdanke es einem zufälligen Anlafs, dafs ich mich mit ihnen etwas ein-
gehender beschäftigen mufste, und bemerkte dabei, dafs sich ihre Ordnung und
Zusammenfügung noch weiter führen und daraus eine schärfere Fassung der schon
gezogenen Schlüsse gewinnen liefse. Der Umstand, dafs die eine der Vasen auch

]) Das Kuppelgrab bei Menidi. Vgl. dazu den
Nachtrag Lolling’s in den Athen. Mittheilungen
1887, S. 139; über die dort gefundenen Vasen my-
kenischen Stiles vgl. Furtwängler und Loeschcke,
Mykenische Vasen S. 39. Weitere Litteratur ver-
zeichnet Frazer in seinem Pausanias III S. 138.

2) Kuppelgrab S. 5 ff. 54. Furtwängler u. Loeschcke,
Mykenische Vasen S. 39.
3) Gelegentliche Besprechung und Abbildung hat
ein Fragment durch Furtwängler (Arch. Zeitung
1882 S. 206 f.) und Pallat (Athen. Mittheilungen
1897 S. 332) erfahren.
 
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