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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 13.1898

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Bissing, Friedrich Wilhelm von: Eine Bronzeschale mykenischer Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.39819#0040
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βΟ ν· Bissing, Eine Bronzesciiale mykenischer Zeit.

So stehen, künstlerisch durchdacht, die vier Hauptbilder einander gegen-
über: die friedlichen Mutterbilder hier, der niedergeworfene und der stolz auf-
gerichtete Stier dort.
Was sonst an Gethier im Gebüsch lebt, füllt nur den Raum: mit langen
Schwänzen und spitzen Mäulern schleichen Ichneumons herum um die Vogel-
Nester auszunehmen, Enten hocken auf der Erde, eine Gans breitet die Fittiche
zum Fluge aus2.
Es ist ein erfreuliches Stück orientalischer Kunst, das uns hier entgegentritt:
man glaubt einmal eine Künstlerindividualität zu spüren, Ausführung und Com-
position stehen auf gleicher Höhe: gefällig ordnet sich die Darstellung in Zonen
dem Rund der Schale unter.
Durch die Fundumstände werden wir in das XV. Jahrhundert und nach
Ägypten gewiesen. Dürfen wir darum auch einen ägyptischen Meister für die
Schale annehmen?
Jagd und Thierleben am Nil ist eins der ältesten Themata ägyptischer
Kunst. In fast absoluter Übereinstimmung stellen die Gräber den vornehmen


2
Nach Baedeker, Ägypten.

2) Diesen schmalen Streifen verdeutlicht die umstehende Abbildung i.
 
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