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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 13.1898

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Richter, Otto: Der Castortempel am Forum Romanum
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https://doi.org/10.11588/diglit.39819#0125
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Richter, Der Castortempel am Forum Romanum.

I I

Taf. XIV vor. Das Stück links, Jordan F. U. III, 20, ist nur zum Teil noch im
Original erhalten; die diesen Teil umsäumencle Bruchlinie ist in der Abbildung
deutlich ausgeprägt; der Rest des Stückes ist durch den Stern als Kopie nach der
Bellorischen Ausgabe bezeichnet. Auf dem Fragment ist die Nordwestseite des


Abb. 10. Fragmente des Stadtplans, den Castortempel darstellend.
(Not. d. scavi 1882 Taf. XIV.)

Castortempels dargestellt; das ist durch die in Zeichnung und Beischrift kennt-
lich gemachte Basilica Julia gesichert. — Das Stück rechts wurde im Jahre 1882
nicht weit vom Castortempel selbst, in eine mittelalterliche Mauer verbaut, ge-
funden. Es enthält die Südostecke des Tempels mit der Beischrift cASTORIS.
Dafs die Darstellung der Tempelfront auf diesen Fragmenten — eine
breite Treppe mit einem Altar (?) — in keiner Weise den nunmehr vollständig be-
kannten Fundamenten entspricht, und dafs auch vor den neuesten Ausgrabungen
niemand im Stande gewesen ist, die Fragmente des Stadtplans mit der Ruine in
Einklang zu bringen, steht hinreichend fest. Nichts destoweniger will Jordan (vgl.
S. 88f.) den Stadtplan nicht preisgeben und behauptet, dafs er in Details absolut
zuverlässig sei. Ich glaube, ein Blick auf die Darstellung des Tempels lehrt das
Gegenteil: die Zeichnung igt von gröfster Unzuverlässigkeit. Der Tempel hat danach
in den Seiten nicht 11, nicht 13 Säulen, sondern 10, der sogenannte Altar sitzt nicht
in der Mitte der Treppe, sondern ist stark nach links (Westen) gerückt; vor allem aber
weicht die Zeichnung der östlichen Seitenfront auf dem 1882 gefundenen Fragment
wesentlich von der der westlichen auf F. U. III, 20 ab. Während hier die Grenze
des Tempels durch eine Linie bezeichnet ist, neben der die allseitig umränderten
Säulenbasen stehen, ist sie dort durch zwei Linien bezeichnet, an deren innere
sich die Säulenbasen anlehnen. Auch die Säulenbasen unterscheiden sich auf den
 
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