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F. Poulsen, Zur Zeitbestimmung der Enkomifunde.

sonders auf die Übereinstimmung der Darstellungen der Elfenbeinsachen und einiger
Gemmen mit assyrischen Denkmälern des IX. Jahrh. berief.
Gegen diese späte Datierung mykenischer Funde wandten sich sofort die
beiden besten Kenner Furtwängler und A. Evans T). Beide leugneten jede Ver-
wandtschaft der Funde mit assyrischer Kunst und rückten die Hauptmasse der
Gräber in die Zeit zwischen 1200 und 1000 hinauf wegen der Übereinstimmung
der Kleinfunde mit denjenigen aus den Kuppelgräbern von Mykenai und Jalysos und
wegen des Vorkommens ägyptischer Skarabäen noch aus der Mitte des II. Jahrtausends.
Ihnen hat sich neuerdings Fimmen in seinem vorzüglichen Büchlein: Zeit und Dauer
der kretisch-mykenischen Kultur S. 67 f. durchaus angeschlossen und setzt die


Abb. 1 (= Exc. in Cyprus S. 38 Fig. 66).

Nekropole ins XII. Jahrh. v. Chr. Aber niemand hat noch den Versuch gemacht,
einige der Gräber einzeln zu behandeln, um über die Frage klar zu werden, ob die
Funde denn wirklich ein einheitliches Gepräge tragen und sich mit Wahrscheinlich-
keit als gleichzeitig bezeichnen lassen, wie Murray es wollte.
Die geschichtlichen Tatsachen sprechen keineswegs gegen eine Datierung ins
II. Jahrtausend. Wenn man auch der griechischen Überlieferung, daß Salamis
kurz nach der Einnahme Trojas, also im 12. Jahrh., von Griechen besiedelt worden
wäre, keine Bedeutung beimessen wird, so steht doch die Tatsache fest, daß die
griechischen Städte Cyperns in etwas verzerrter Form (Salomaski = Salamis,
Katian = Kition, Sali = Soli, Ital = Idalion) schon in den Siegeslisten von Ram-

[) Furtwängler, Gemmen III 440. Berl. philol. Wochenschr. 1901, 141 ff. Evans im Journal of Anthro-
pological Institute XXX 1900.
 
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