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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 37.1922(1924)

DOI Artikel:
Lippold, Georg: Herakles-Mosaik von Liria
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Rodenwaldt, Gerhart: Der Belgrader Kameo
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https://doi.org/10.11588/diglit.44817#0027
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G. Rodenwaldt, Der Belgrader Kanieo.

17

Beziehungen nachweisbar wären. In Mosaik finden wir sonst außer dem von Car-
tama, das in den Typen nicht zu vergleichen ist, nur einzelne Athloi dargestcllt
auch diese nicht näher mit denen unseres Mosaiks verwandt.
Eine Datierung läßt sich vorläufig noch nicht geben. Neben einigen sehr
ungeschickten Figuren und Bildern stehen andere, wo mit den immerhin beschränkten
Mitteln der Mosaiktechnik alle Hauptsachen gut herausgearbeitet sind. Man wird
ein solches Werk noch dem 3. Jahrh. n. Chr. zutrauen dürfen.
Ob es von Bedeutung ist, daß das einzige weitere Beispiel des Dodekathlos
in Mosaik ebenfalls in Spanien (Cartama) zutage gekommen ist? Eine besondere
Beziehung zu spanisch-römischem Herakleskult 0. dgl. ist vorerst nicht festzustellen.
Nicht nur als ein Denkmal der im Verhältnis zu ihrer Bedeutung immer noch zu
wenig erforschten Kunst der römischen Kaiserzeit in Spanien, auch inhaltlich und
typengeschichtlich ist unser Mosaik beachtenswert; hoffentlich gelingt weiteren
Untersuchungen seine lokale und historische Einordnung unter den Monumenten
des alten Liria.
Erlangen. Georg Lippold.

DER BELGRADER KAMEO.

Ein antikes Siegesmonument ist bisher weniger beachtet worden, als seine
Bedeutung verdient, obwohl die Stelle, an der es veröffentlicht ist, nicht versteckt
sein sollte. Es ist das Fragment eines großen Sardonyx-Kameos, das in der Nähe
von Belgrad gefunden und von Furtwängler unter den Nachträgen im dritten
Bande seiner ».Antiken Gemmen« S. 453 ff. behandelt worden ist. Der dort ver-
suchten Deutung und Datierung hat sich Schumacher, Mainzer Zeitschrift IV (Taf. I,
2 und 2 a) und Verzeichnis der Abgüsse und wichtigeren Photographien mit Ger-
manendarstellungen 3 16 ff., angeschlossen. Aber sonst scheint das Stück kein Inter-
esse gefunden zu haben, wie ja überhaupt die Wissenschaft Furtwänglers gewaltig-
stem Werke den tätigen Dank schuldig geblieben ist und seine Forderung, an und
auf der von ihm gelegten Grundlage weiterzuarbeiten, nicht erfüllt hat.
Für die Beschreibung und Deutung der Einzelheiten kann ich auf Furtwänglers
sachkundige Beschreibung verweisen; Abb. 1—3 wiederholen die von ihm gegebenen
Abbildungen 2). Den Hauptteil des Fragments nimmt die fast unversehrte Gestalt
eines auf galoppierendem Rosse sitzenden Feldherrn ein, der in der Rechten eine
Lanze hält und den Blick schräg nach oben gerichtet hat. Vor den Hufen des Rosses
kniet, um Gnade flehend, ein Barbar; zwei andere liegen tot unterhalb am Boden,

x) Daremberg-Saglio III 2115 Anm. 7.
2) A. a. 0. 454 ff. Fig. 234—236. Der Firma
Giesecke und Devrient spreche ich für die freund-
liche leihweise Überlassung dieses Klischees sowie
des Klischees für Abb. 4 den aufrichtigsten
Jahrbuch des archäolog-ischen Instituts XXXVII.

Dank aus. K. Schumacher hatte die Liebens-
würdigkeit, den im Römisch-germanischen Zen-
tralmuseum befindlichen Gipsabguß für mich
nachformen zu lassen.
 
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