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Einleitung.

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ungefähr gleichaltrig bezeichnen können. Wir versetzen
dabei einen Namen nur dann in eine bestimmte rück-
wärtige Periode, wenn er in dieser schon als Tiername
nachzuweisen ist. So dürfen wir z. B. bera 'Bär’ nur als
germanischen Tiernamen bezeichnen, obwohl außerhalb
des Germanischen ein etymologisch entsprechendes Wort
vorhanden ist, denn dieses ist nur ein Adjektiv in
der Bedeutung 'bräun’. Aus einem ähnlichen Grunde
können wir auch swin 'Schwein’ nicht über die germanische
Periode hinaufrücken. Daß überhaupt der Versuch der
Altersbestimmung oft nur sehr unsichere Resultate liefert,
liegt auf der Hand. Steht und fällt doch vielfach die
chronologische Fixierung eines Namens mit einer einzigen
strittigen etymologischen Anknüpfung, und wie viele Irr-
tümer mögen aus den Lücken und Mängeln der Über-
lieferung entstehen!
Ein beträchtliches Kontingent stellen gerade die Säuge-
tiernamen zu dem aus der idg. Urzeit ererbten Wort-
schatz. Die Mehrzahl der hierher gehörigen bezeichnen
Haustiere: hund, eoh, bucca, htefer, hecen, eowu, weper, oxa,
cu, sieor, cedlf, sugu. (Darunter fehlen eoh und hecen schon
dem Ahd., auch Inifer erscheint im Deutschen nicht mehr
als selbständiges Wort.) Die übrigen sind die Raubtier-
namen wulf, otor, die Namen der Nagetiere müs, befor, der
des Hirsches eolh. Hara und wr sind dagegen aus dieser
ältesten Schicht wohl besser auszuscheiden.
Von den idg. Erbworten sondern sich diejenigen,
welche in den asiatischen Sprachen fehlen, aber außerhalb
des Germanischen noch in einer oder mehreren europäischen
Sprachen vorkommen.
Ureuropäisch sind fola, fearh, lox, hearma, zrf, heorot,
eofor, hwsel, hara (s. o.). Nur mit dem Lat. hat das Germ.
 
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