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Einleitung.
gät gemeinsam, nur mit dem Griech. ' bind, fearr (nach
neuerer Ansicht auch lamb), mit dem Slav. bearg, steda.
Letzteres ist zwar eine speziell altenglische Ableitung, darf
aber wohl hier genannt werden, da das zugrunde liegende
germanisch-slavische Stammwort in der Bedeutung '(Pferde)-
Herde’ den Tiernamen nahe steht. —
Nordeuropäisch (keltisch-germanisch-baltisch) ist
wesend.
Es folgen nun diejenigen Namen, welche außerhalb
des Germanischen nicht nachweisbar, aber den alt-
germanischen Dialekten gemeinsam und daher als ur-
germanisch anzusehen sind. (In der spärlichen Über-
lieferung des Gotischen begegnen zwar von dieser ganzen
Schicht nur zwei Namen [got. faühö und swein], doch dürfen
wir meist wohl unbedenklich gotische Entsprechungen vor-
aussetzen.) Da die Germanen schon zahlreiche Ausdrücke
für Haustiere ererbt hatten, so überwiegen in dieser
Gruppe die Namen wilder Tiere: fox, bera, mear]>, wesle,
äcweorna, seolh, rä, ür (s. o.). Haustiere bezeichnen hors,
hengest, swin, %ilte, auch ticcen darf man wohl wegen
nordischer und hochdeutscher Beziehungen hier anführen
(während das Stammwort dieses Deminutivs nur im Hoch-
deutschen erscheint). Zu den altererbten germanischen
Namen ist endlich trotz mancher Schwierigkeiten viel-
leicht auch rwt ('Nagetier, Ratte’) zu stellen.
In dem engeren Gebiet des Westgermanischen
treten dagegen nur Namen von Haustieren neu auf:
ryäda, ram, hryper, bär; auch sceäp kann man mit Sicher-
heit nicht einer früheren Periode zuweisen.
Eine eigentümliche Zwischenstellung nehmen dann
diejenigen Namen ein, welche im Westgermanischen außer
im Ae. nur auf niederdeutschem Sprachgebiet, zugleich
Einleitung.
gät gemeinsam, nur mit dem Griech. ' bind, fearr (nach
neuerer Ansicht auch lamb), mit dem Slav. bearg, steda.
Letzteres ist zwar eine speziell altenglische Ableitung, darf
aber wohl hier genannt werden, da das zugrunde liegende
germanisch-slavische Stammwort in der Bedeutung '(Pferde)-
Herde’ den Tiernamen nahe steht. —
Nordeuropäisch (keltisch-germanisch-baltisch) ist
wesend.
Es folgen nun diejenigen Namen, welche außerhalb
des Germanischen nicht nachweisbar, aber den alt-
germanischen Dialekten gemeinsam und daher als ur-
germanisch anzusehen sind. (In der spärlichen Über-
lieferung des Gotischen begegnen zwar von dieser ganzen
Schicht nur zwei Namen [got. faühö und swein], doch dürfen
wir meist wohl unbedenklich gotische Entsprechungen vor-
aussetzen.) Da die Germanen schon zahlreiche Ausdrücke
für Haustiere ererbt hatten, so überwiegen in dieser
Gruppe die Namen wilder Tiere: fox, bera, mear]>, wesle,
äcweorna, seolh, rä, ür (s. o.). Haustiere bezeichnen hors,
hengest, swin, %ilte, auch ticcen darf man wohl wegen
nordischer und hochdeutscher Beziehungen hier anführen
(während das Stammwort dieses Deminutivs nur im Hoch-
deutschen erscheint). Zu den altererbten germanischen
Namen ist endlich trotz mancher Schwierigkeiten viel-
leicht auch rwt ('Nagetier, Ratte’) zu stellen.
In dem engeren Gebiet des Westgermanischen
treten dagegen nur Namen von Haustieren neu auf:
ryäda, ram, hryper, bär; auch sceäp kann man mit Sicher-
heit nicht einer früheren Periode zuweisen.
Eine eigentümliche Zwischenstellung nehmen dann
diejenigen Namen ein, welche im Westgermanischen außer
im Ae. nur auf niederdeutschem Sprachgebiet, zugleich